Medikamente sind empfindlich – die richtige Aufbewahrung ist darum sehr wichtig. Bei welchen Anzeichen Sie Arzneimittel nicht mehr verwenden sollten und wie Sie sie richtig entsorgen.

Wo bewahren Sie Ihre Medikamente auf? In irgendeiner Schublade im Bad, in einem Schrank unter dem Waschbecken? Beides ist nicht empfehlenswert. Dennoch lagert mehr als jeder Vierte in Deutschland seine Arzneimittel im Badezimmer. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschers Nielsen im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) unter rund 1.000 Bundesbürgern hervor.

Doch im Bad haben Medikamente eigentlich nichts verloren. Grund dafür sind die hohe Luftfeuchtigkeit sowie die oft im Mittel zu hohe Raumtemperatur. Beides kann dafür sorgen, dass Arzneimittel ihre Wirkung verlieren. Das gilt auch, wenn sich Medikamente in der Verpackung befinden, ergänzt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH).

Am besten lagern Sie Arzneimittel lichtgeschützt und für Kinder nicht erreichbar in einem Medizinschrank. Dieser sollte sich idealerweise an einem kühlen trockenen Ort befinden – im Schlafzimmer etwa. Das rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA. Auf der Faltschachtel finden sich Angaben zur sachgerechten Aufbewahrung, etwa zur Aufbewahrungstemperatur.

Die richtigen Temperaturbereiche sind je nach Empfehlung des Herstellers:

Grundsätzlich gilt zudem:

Bei Arzneimitteln wie etwa Augentropfen, die nach dem ersten Öffnen mikrobiell anfällig sind, finden Sie auf der Verpackung und in der Packungsbeilage Angaben, wie lange diese noch verwendet werden können. Notieren Sie darum am besten das Öffnungsdatum auf der Verpackung.

Sind folgende Veränderungen eines Arzneimittels erkennbar, fragen Sie Ihren Apotheker um Rat:

Medikamente können sich allerdings auch ohne sichtbare Anzeichen verändern. Nach Ablauf des Verfallsdatums sollten Sie sie deshalb grundsätzlich nicht mehr verwenden.

Enthält der Beipackzettel keine gesonderten Hinweise zur Entsorgung, können Sie Altarzneimittel in den Hausmüll werfen. Das Bundesgesundheitsministerium weist explizit darauf hin, dass dies „ein sicherer Entsorgungsweg“ ist, weil der Hausmüll zuerst in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder mechanisch-biologisch vorbehandelt wird, bevor er in Deponien gelagert wird.

Wer unsicher ist, wie ein Medikament entsorgt werden sollte, kann sich auch an Apotheken wenden. Sie bieten häufig eine freiwillige Rücknahme von Altarzneimitteln an – rechtlich verpflichtet sind sie dazu aber nicht. Das ist bei der Entsorgung noch zu beachten:

Manche Städte und Gemeinden bieten zur Entsorgung auch spezielle Möglichkeiten wie etwa „Medi-Tonnen“, Schadstoffsammelstellen oder Schadstoffmobile an.

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