Finden ihn „schräg“

Comedians lästern über Söder: „Da kommst du nicht drauf“


31.12.2024 – 19:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Markus Söder (Archivbild): Zwei Comedians finden ihn schräg. (Quelle: IMAGO/Christian Marquardt/imago)

Viele amüsieren sich über Söders Aufritte im Netz – so offenbar auch zwei Comedians. Angst, dass der Ministerpräsident ihnen den Job wegnimmt, haben sie aber nicht.

Markus Söder (CSU) zeigt sich beim Döneressen, trällert Weihnachtslieder in einem Pullover mit seiner Silhouette drauf oder lässt sich beim Baden im Wöhrder See in Nürnberg filmen. Bayerns Ministerpräsident ist für seine kuriosen Auftritte bekannt. Die einen schmunzeln darüber – die anderen irritiert sein Verhalten. Doch was halten eigentlich Comedians davon?

Dazu haben sich jetzt der Münchner Comedian Hannes Ringlstetter und sein Kollege Wigald Boning aus Niedersachsen in einem Doppelinterview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“, das eigentlich mentale Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands zum Thema hatte, geäußert. Ringlstetter sagte dem Medium: „Ich habe schon so viele Gags aufgeschrieben, die quasi in der nächsten Stunde getoppt wurden vom Söder. Aber nicht in der Witzigkeit, sondern in der Schrägheit.“

Als Beispiele zählt Ringlstetter etwa den Kniefall Söders in Polen und den Weihnachtssong, den Söder kürzlich aufgenommen und ihn den sozialen Medien veröffentlicht hat, auf. „Da kommst du nicht drauf“, so das Fazit des Komikers.

Auf die Frage, ob er nicht Angst habe, dass Söder sich zunehmend zum Konkurrenten beim Kabarett entwickle, antwortete Ringlstetter im Interview mit der „Zeit“: „Wieso? Ich halte Populismus für das Gegenteil von Comedy und Kabarett.“

Auch Wigald Boning bezeichnete Söder als „schrägen Zeitgenossen“. Weiter sagte der gebürtige Niedersachse dem Magazin: „Aber ich bewundere die Konsequenz, das Baum-Umarmen, den Döner und dass er meint, die Fleischeslust gegen grüne Veganer verteidigen zu müssen. Das ist ein Panoptikum der Eigenartigkeiten, wie auf dem Jahrmarkt.“

Bei all dem Spott hatten die beiden aber auch Lob für Söder übrig: Wenn sein Verhalten helfe, den politischen Raum rechts sauber zu halten, „dann würde ich ihn unterstützen“, meint Boning. Ringlstetter ließ gar anklingen, dass er Söder als Kanzlerkandidaten gut gefunden hätte. „Es wäre mal an der Zeit, dass es passiert, um zu schauen, was dann passiert. Vielleicht würde das das ganze Land nach vorne bringen, oder es würde das ganze Land in Schutt und Asche legen.“

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