Latife Arab hat ein Buch über ihr Leben als Frau in einem großen arabischen Clan veröffentlicht. Nun wurde bekannt, dass sie vor einigen Wochen angegriffen wurde.

Die Clan-Aussteigerin Latife Arab soll Opfer eines schweren Angriffs geworden sein. Das berichten der „Tagesspiegel“ und die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die Berliner Polizei. Arab sei am 11. September von Klinikmitarbeitern im Unfallkrankenhaus Marzahn (UKB) aufgefunden worden. Sie sei zusammengeschlagen, schwerverletzt und mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen worden. Es sei davon auszugehen, dass der Angriff nicht vor dem Krankenhaus, sondern an einem anderen Ort stattgefunden habe.

Nach Informationen des „Tagesspiegels“ soll Arab gegenüber den Polizeibeamten bislang keine Angaben zum genauen Tathergang und möglichen Tätern gemacht haben, was die Polizeiarbeit erschwere. Die vierfache Mutter sei zunächst von Beamten geschützt worden, die sich vor der Klinik postierten. Arab habe das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen und auf den Personenschutz verzichten wollen.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln laut „Bild“-Zeitung wegen eines versuchten Tötungsdelikts. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden“, so ein Polizeisprecher.

Latife Arab ist die bekannteste Clan-Aussteigerin Deutschlands. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine Frau, die schon als Kind in die kriminellen Machenschaften eines der größten Clans Deutschlands verstrickt war. In ihrem Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“ erzählt sie, wie sie Zeugin von Schutzgelderpressung, Drogengeschäften und Menschenhandel wurde und wie respektlos der Clan mit dem deutschen Staat und der Justiz umging.

Arab selbst sei jahrelang von ihrem Mann und der Großfamilie misshandelt und gedemütigt worden, bis ihr im Alter von 28 Jahren mit ihren Kindern die Flucht gelang. Innerhalb der Großfamilie soll sie als Verräterin gelten. Latife Arab lebt heute in Berlin.

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