
Ermittlungsbericht veröffentlicht
Kölner Arzt stirbt bei Flugzeugabsturz – neue Details
16.12.2025 – 14:05 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein Kölner Arzt stirbt kurz nach dem Start bei einem Flugzeugabsturz am Flugplatz Bonn-Hangelar. Monate später gibt es erste Hinweise zur Ursache.
Demnach hätte der Motor des Flugzeugs kurz nach dem Start um 16.22 Uhr am 21. März 2025 zu stottern begonnen, der Pilot hätte außerdem ungewöhnlich tief die Hecke überflogen, die den Flugplatz Bonn-Hangelar begrenzt. Das geht aus dem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor, die mit Ermittlern wenige Stunden nach dem Unglück vor Ort waren. Demnach sei das Flugverhalten schon wenige Augenblicke nach dem Start ungewöhnlich gewesen.
Kurz nach dem Überfliegen der Hecke wies die Maschine, eine Beech B36TC Bonanza, einen starken Anstellwinkel auf. Das zeigen Aufnahmen einer Türkamera eines Anwohners, die die Ermittler im Rahmen der Beweissicherung auswerteten. Nur etwas mehr als 400 Meter hinter dem Ende der Piste schlug die B36 auf einen Acker auf und geriet umgehend in Brand. Zwei Minuten später kam es zu einer Explosion an der rechten Tragfläche.
Laut Ermittlern kam es unmittelbar nach dem Aufprall aufgrund des Brandes zu einer starken Rauchentwicklung im Cockpit. Laut Obduktionsbericht konnte „die Einwirkung hoher Temperaturen und Rauchgase innerhalb kürzester Zeit schon zu Bewusstseinsstörungen führen“. Dem Piloten war es daher unmöglich, sich selbst oder andere zu retten. Er starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Seine Tochter erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades.
Das Flugzeug war vor allem im Cockpitbereich teils schwer beschädigt, sodass die Ermittler keine Hinweise auf die letzten Steuerbefehle des Kölner Arztes finden konnten. Eine sogenannte Blackbox mit Flugdatenschreiber ist in kleineren Maschinen wie der B36 standardmäßig nicht vorgeschrieben. Das Handy und das Tablet des Piloten, die im Flugzeug gefunden wurden, wurden ebenfalls ausgewertet. Neue Hinweise hätten sich daraus allerdings laut Ermittlern nicht ergeben.
Der 51-Jährige war laut BFU-Bericht ein erfahrener Pilot, der bereits seit 1992 eine Privatfluglizenz hatte. Außerdem wurde er als Fluglehrer für Kunstflüge ausgebildet. Bis zu seinem Tod absolvierte er erfolgreich mehr als 2.000 Flugstunden und fast 1.500 Landungen, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Er hatte eigentlich geplant, mit seiner Tochter für mehrere Tage nach Sylt zu fliegen.