Personalmangel, lange Schlangen, verzweifelte Passagiere: Am Münchner Flughafen läuft es nicht rund. Jetzt reagiert die Staatsregierung.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine umfassende Reform des krisengeschüttelten Münchner Flughafens angekündigt. Der Freistaat als Mehrheitsgesellschafter will die anhaltenden Probleme mit Warteschlangen, Personalmangel und Verspätungen nun mit einem Maßnahmenpaket in den Griff bekommen.

„Der Flughafen wird sich künftig stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren“, sagte Söder der Münchner „Tz“ am Mittwoch. Konkret bedeute dies schnellere Kontrollen, zügigere Gepäckabfertigung und beschleunigte Passkontrollen in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei.

Um diese Ziele zu erreichen, wird der Vorstand der Flughafengesellschaft FMG umstrukturiert. Ein neu geschaffener Vorstandsposten soll sich ausschließlich um das operative Geschäft kümmern. Zudem sollen 500 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Die Kapazität der Sicherheitsschleusen wird von 3.000 auf 4.000 Passagiere pro Stunde erhöht.

Söder räumte eine „kleine Beziehungskrise“ zwischen der FMG und der Lufthansa ein. Um die Spannungen zu lösen, habe er persönlich eine Gesprächsrunde einberufen. Die Lufthansa habe zugesagt, ihren Teil zur Verbesserung der Situation beizutragen.

Flughafen-Chef Jost Lammers, der sich für die Missstände bereits entschuldigt hatte, muss sich heute vor der CSU-Fraktion im Landtag verantworten. Eine dritte Startbahn schloss Söder für seine Amtszeit trotz des bestehenden unbefristeten Baurechts aus.

Aktie.
Die mobile Version verlassen