AfD-Chefin im Visier
Linnemann kritisiert Weidel mit deutlichen Worten
07.12.2025 – 13:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Erst brüskierte Weidel den Verfassungsschutzpräsidenten von Thüringen. Jetzt stößt eine weitere Äußerung der AfD-Chefin auf massive Kritik.
Die Äußerungen der AfD-Chefin Alice Weidel lösen heftige Kritik aus. „Die AfD radikalisiert sich unter der Führung von Alice Weidel und Tino Chrupalla immer mehr“, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der „Bild“. „Frau Weidel entwickelt sich selbst immer mehr zum rechtsextremen Verdachtsfall“, so Linnemann weiter.
Während eines Interviews bei „Welt TV“ am Donnerstag wurde Weidel damit konfrontiert, dass Kevin Dorow, Mitglied im Bundesvorstand der AfD-Jugend, in Gießen das Motto der Hitlerjugend – „Jugend muss durch Jugend geführt werden“ – als Vorbild gelobt hatte. Weidel antwortete: „Also ich wusste jetzt auch nicht, dass das irgendwie irgendwann mal gesagt wurde. Genauso wie ‚Alles für Deutschland, Alles für Deutschland‘. Huch ja, ich verstehe den Aufreger nicht.“ Damit wiederholte die AfD-Chefin eine Parole der SA.
Linnemann kritisierte weiter: „Es ist schlimm genug, dass ein Vorstandsmitglied der ‚Generation Deutschland‘, der vor einer Woche gegründeten AfD-Jugend, das Motto der Hitler-Jugend als Vorbild empfiehlt. Aber dass Alice Weidel diese rechtsextreme Entgleisung wenige Tage später in einem Interview mit Welt TV nicht nur entschuldigt, sondern selbst eine verbotene SA-Parole mehrfach wiederholt, ist unerträglich.“
Im selben Interview hatte Weidel den Inlandsnachrichtendienst mit dem früheren DDR-Geheimdienst verglichen und dessen Mitarbeiter als „schmierige Stasi-Spitzel“ bezeichnet. Die AfD-Co-Chefin arbeitete sich auch am Verfassungsschutzpräsidenten in Thüringen, Stephan Kramer, ab.
„Schauen Sie sich doch mal diesen Verfassungsschutzpräsidenten in Thüringen an, diesen Kramer da mit diesem Bart und so. Wie der aussieht, was das für Leute sind. Der Typ ist in so einer Biker-Vereinigung“, sagte Weidel.
Nicht nur Kramer reagierte auf diese Äußerung. Inzwischen wirft die Gewerkschaft der Polizei (GdP) der AfD-Chefin angesichts ihres Vergleichs des Verfassungsschutzes mit dem früheren DDR-Geheimdienst Staatssicherheit eine Relativierung des damaligen Unrechts vor.
In einer Mitteilung bezeichnete die GdP den Vergleich als „Beleidigung“ und erklärte weiter: „Es relativiert das damalige Unrecht und ist zudem ein Schlag ins Gesicht derer, die tatsächlich 1989 für Freiheit und Demokratie kämpften.“
