Untersuchung in Brasilien

Schwere Vorwürfe gegen chinesischen Autobauer BYD


27.12.2024 – 03:08 UhrLesedauer: 1 Min.

Das SUV Sealion 7 von BYD: Der chinesische Hersteller sieht sich in Brasilien Vorwürfen des Menschenhandels ausgesetzt. (Quelle: BYD/dpa-tmn/dpa-bilder)

Der chinesische Autobauer BYD wird in Brasilien des Menschenhandels beschuldigt. Es geht um Arbeiter auf einer Baustelle.

Die brasilianischen Behörden haben mehr als 150 chinesische Arbeiter auf einer Baustelle des chinesischen Elektroauto-Herstellers BYD im Bundesstaat Bahia als Opfer von Menschenhandel eingestuft. Die 163 Arbeiter seien auf dem Gelände einer Fabrik des chinesischen Unternehmens entdeckt worden, teilten die Behörden am späten Donnerstag mit. BYD (Build Your Dreams) und die für den Bau verantwortliche Jinjiang Group hätten sich bereit erklärt, die Arbeiter in Hotels unterzubringen, bis Verhandlungen über die Auflösung ihrer Verträge abgeschlossen seien. Beide Unternehmen widersprächen jedoch der Einschätzung der Behörden, es handele sich um Menschenhandel.

Das Bauunternehmen reagierte zu den Vorwürfen: „Die ungerechte Bezeichnung als ‚versklavt‘ hat unseren Mitarbeitern das Gefühl gegeben, dass ihre Würde beleidigt und ihre Menschenrechte verletzt wurden, was die Würde des chinesischen Volkes schwer verletzt. Wir haben einen gemeinsamen Brief unterzeichnet, um unsere wahren Gefühle auszudrücken“, so Jinjiang auf seinem offiziellen Weibo-Konto.

Li Yunfei, General Manager für Public Relations bei BYD teilte den Beitrag auf seinem eigenen Weibo-Konto. Er beschuldigte „ausländische Kräfte“ und einige chinesische Medien, „absichtlich chinesische Marken und das Land zu verleumden und die Beziehungen zwischen China und Brasilien zu untergraben“.

BYD hat sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen entwickelt und produziert auch Batterien, elektronische Komponenten und Solaranlagen. Ende 2023 hatte das Unternehmen den Bau seiner ersten europäischen Autofabrik in Ungarn angekündigt. Derzeit betreibt BYD neben China unter anderem Standorte in den USA, Brasilien, Japan und Indien.

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