Inklusive Waffenlager

Insassen bekommen Gefängnis-Lageplan in die Hände

22.11.2024 – 20:04 UhrLesedauer: 1 Min.

Der Haupteingang des Hochsicherheitsgefängnisses Burg (Archivbild): Dort saß auch der Attentäter des Anschlags von Halle ein. (Quelle: Ronny Hartmann/dpa./dpa)

Insassen eines Hochsicherheitsgefängnisses haben umfassende Pläne für ihre JVA bekommen. Nun hat das Justizministerium reagiert.

Das Justizministerium Sachsen-Anhalts hat die Leitung der JVA Burg vorläufig vom Dienst freigestellt. Ein Ministeriumssprecher erklärte, dass eine kommissarische Leitung vorgesehen sei. Die „taz“ hatte zuvor berichtet, dass ein Übersichtsplan der JVA in die Hände von Insassen geraten sein soll.

In dem elfseitigen Dokument seien Lagepläne aller Räume und Etagen enthalten, inklusive Installationskanäle und Waffenlager. Der Ministeriumssprecher bestätigte diese Details jedoch nicht. Stattdessen erklärte er, dass durch eine Presseanfrage dem Ministerium ein Foto mit Bezug zur JVA bekannt geworden sei.

„Durch das Ministerium wurde eine Untersuchung eingeleitet, welche gegenwärtig andauert.“ Das Ministerium habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das Verfahren liege nun bei der Staatsanwaltschaft Stendal.

Die JVA Burg ist ein Hochsicherheitsgefängnis mit 637 Haftplätzen im geschlossenen Vollzug und 18 Plätzen für die Sicherungsverwahrung. Auch der Attentäter des Anschlags in Halle im Oktober 2019 saß dort hinter Gittern. Mit zwei selbst gebastelten Waffen nahm er vor knapp zwei Jahren zwei Bedienstete als Geiseln. Er konnte jedoch nicht fliehen und befindet sich inzwischen in einem Gefängnis in einem anderen Bundesland.

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