Aachen zeigt Flagge
So läuft die Demo gegen die AfD-Veranstaltung
Aktualisiert am 22.11.2024 – 17:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Aachen zeigt Flagge: Das Stadttheater ist bunt geschmückt, Plakate werben für Toleranz. So protestieren Stadt und Menschen gegen den AfD-Bürgerdialog.
Das Stadttheater ist in Regenbogenflaggen gehüllt, die Stadt Aachen hat rund um den Eurogress Plakate aufgehängt, die für Vielfalt, Frieden und Demokratie werben. Dort findet am Freitagabend ein Bürgerdialog mit Bundestagsabgeordneten der AfD statt. Verhindert werden konnte das im Vorfeld nicht.
Etwa 500 bis 700 Leute sind vom Bahnhof auf dem Weg zum Theater, berichtet ein Reporter vor Ort. Dort werden sie auf die weiteren – laut Polizeischätzungen – etwa 500 Demonstranten treffen, die aktuell noch im Schneeregen warten.
Schneeregen hat eingesetzt, aber das stört die Leute nicht. Sie sind gekommen, um gegen die AfD-Veranstaltung im Eurogress zu demonstrieren. Mechthild Kerkhoff steht unter einem roten Schirm, ihre Brille ist nass. Sie sagt: „Wenn sich die AfD heute im Eurogress trifft, dann ist das ein No-Go und wir müssen alle dagegenstehen.“
Sarah Rodenburg ist gekommen, weil die AfD ihr Angst macht. Und nicht nur die Partei selbst, sondern auch der Zuspruch, den sie von der Bevölkerung erhält. Sarah Rodenburg ist gekommen, weil sie zwei Dinge beschützen möchte: die Demokratie und ihre Tochter. „Sie hat eine schwere Behinderung und ich habe Angst um sie.“
Es regnet. Die Bürgermeisterin Sibylle Keupen betritt die Treppen des Stadttheaters. Und stellt klar, dass Aachen kein Ort für Hass und Hetze sei. Sie verweist auf den Rechtsruck in ganz Europa und in den USA und sagt: „Da wird mir ganz furchtbar zumute“. In Aachen habe dieser Rechtsruck keinen Platz. „Unsere Demokratie braucht keine Alternative“, sagt sie.
Nach der Oberbürgermeisterin treten auch andere Politiker auf die Bühne. SPD-Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie sagt, sie wolle sich dafür einsetzen, dass die AfD als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Grünen-Abgeordneter Lukas Benner sagt: „Die AfD will das Land zerstören.“
Um 16.15 Uhr füllt sich der Theaterplatz. Mehrere Protestgruppen sind vor Ort. Darunter die „Omas gegen Rechts“, die Caritas, Amnesty International, Café Zuflucht sowie Vertreter der Grünen. Die Stimmung auf dem Theaterplatz ist gut, Musik läuft, die Menschen lachen. Der Theaterplatz ist zu einem Viertel gefüllt.