Vor der Ostseeküste
Bundeswehr fängt russisches Aufklärungsflugzeug ab
28.03.2025 – 15:18 UhrLesedauer: 1 Min.
Immer wieder nähern sich russische Militärflugzeuge dem Luftraum der Nato. Beim jüngsten Vorfall hat die Luftwaffe schnell reagiert.
Die Bundeswehr hat am Donnerstagmorgen ein russisches Aufklärungsflugzeug vor der deutschen Ostseeküste abgefangen und bis zum Verlassen des Nato-nahen Luftraums begleitet. Das bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe t-online. Zuerst berichtete „Bild“ über den Vorfall.
Demnach wurde gegen 9.14 Uhr im Nato-Kommandozentrum im deutschen Uedem eine auffällige Flugbewegung im Raum Kaliningrad registriert. Wenig später starteten zwei Eurofighter vom Luftwaffenstützpunkt Rostock-Laage im sogenannten Alarmverfahren. Ziel war es, ein unidentifiziertes Flugobjekt abzufangen, das sich aus östlicher Richtung Rügen näherte.
Die deutschen Piloten nahmen um 9.45 Uhr erstmals Radarkontakt zu dem Flugzeug auf. Wenige Minuten später, um 9.49 Uhr, erfolgte der Sichtkontakt. Die Maschine hatte zu diesem Zeitpunkt weder einen Transponder aktiviert noch reagierte sie auf Funksprüche. Solche Manöver gelten im zivilen Luftraum als riskant, da sie die Sicherheit anderer Flugzeuge gefährden können.
Erst durch die visuelle Identifikation stellte sich heraus, dass es sich um eine Iljuschin Il-20M handelte – ein propellergetriebenes russisches Aufklärungsflugzeug, das in der Nato unter dem Codenamen „Coot-A“ geführt wird. Die deutschen Abfangjäger begleiteten das Flugzeug mehrere Kilometer lang östlich von Rügen, bevor es wieder abdrehte und in Richtung Kaliningrad zurückflog.
Laut Informationen aus Bundeswehrkreisen komme es gelegentlich vor, dass russische Militärflugzeuge sich der deutschen Grenze näherten, ohne jedoch in den Nato-Luftraum einzudringen. Die Mission der deutschen Piloten wurde im Auftrag der Nato durchgeführt und endete nach dem Abflug des russischen Flugzeugs mit einem Übungsflug über der Ostsee.