Das Gebiet rund um den Hauptbahnhof gilt als einer der Brennpunkte Münchens. Münchner zeigen sich entsetzt über den Zustand.

Der Alte Botanische Garten ist heruntergekommen – da sind sich Münchner, Besucher und auch die Stadt einig. Auf dem Asphalt in und um den Park liegen Taschentücher und Bierflaschen, es riecht nach Alkohol und Exkrementen. Erst am Mittwoch war der Park nahe dem Hauptbahnhof wieder in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein 57-jähriger Mann dort am Neptunbrunnen totgeprügelt worden war. Die Polizei sucht immer noch nach dem mutmaßlichen Täter.

Offenbar unter dem Eindruck der schrecklichen Tat veröffentlichte ein Nutzer ein Video auf der Plattform X, das die Zustände auf dem Platz zeigen soll – auch an „normalen“ Tagen, wie es in dem Beitrag heißt.

Auf dem Video ist ein Mann zu sehen, der vor dem Neptunbrunnen seitlich auf dem Boden liegt, der Arm leicht zuckend. Ob er betrunken war, unter Drogeneinfluss stand oder einfach nur geschlafen hat, geht aus dem Video nicht hervor.

Was aber eindeutig zu sehen ist: Zahlreiche Fahrradfahrer und Spaziergänger gehen an ihm vorbei, in Sichtweite sitzen Personen auf Bänken und schreiten nicht ein, etwa um zu sehen, wie es dem Mann geht oder was ihm fehlt. In einem weiteren Video auf X ist zu sehen, wie Polizisten sich offenbar um den Mann kümmern. Der Mann, der das Video postete, fragt darüber: „Das neue Normal?“

Viele Münchner erinnern sich an eine andere Version des Parks, eine bessere. „Das war mal ein so schöner Ort“, schreibt ein Nutzer in die Kommentare unter dem Video.

Von einem weiteren heißt es: „Als Kind bin ich gerne mit der Oma in den botanischen Garten gegangen! Würde man heute gehen, würde man ausgeraubt, totgeprügelt oder abgemessert.“

Der Alte Botanische Garten sei „eigentlich ein schöner Ort direkt im Herzen von München“, kommentiert ein weiterer Nutzer, direkt am Hauptbahnhof, mit Biergarten. „Eigentlich mal ein Auszeigeschild mit Führungen für Touristen. Als Münchner blutet da einem schon das Herz.“ Und: „Ausgerechnet in meinem München. Es ist zum Kotzen und grauenhaft geworden.“

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