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Trotz der hohen Schuldenaufnahme rief Merz zu einem sorgsamen Umgang mit den öffentlichen Finanzen auf. „Die finanziellen Lasten der Schuldenaufnahme dürfen nicht allein die zukünftigen Generationen tragen“, sagte der CDU-Chef. Er verwies auf den weiterhin bestehenden Spar- und Reformdruck: „Wir brauchen einen Rückbau der überbordenden Bürokratie in unserem Land.“ Zudem sei eine umfassende Modernisierung des Gemeinwesens notwendig.
Merz machte auch deutlich, dass steigende Schulden steigende Zinsen nach sich ziehen würden, und betonte die Notwendigkeit von Tilgungsplänen. „Damit stehen der Bund, die Länder und die Gemeinden in den nächsten Jahren unter erheblichem Konsolidierungsdruck.“ Gleichzeitig sei es nicht allein an der jungen Generation, die Lasten der alternden Gesellschaft zu tragen.
FDP-Fraktionschef Christian Dürr, dessen Partei dem nächsten Bundestag nicht mehr angehören wird, warf der Union vor, sich gegen den wirtschaftlichen Erfolg des Landes zu entscheiden. „Viel Geld, keine Reformen. Das wird Ihre Kanzlerschaft kennzeichnen“, sagte Dürr Merz voraus. Er warf Merz zudem vor, eine „Schuldenkoalition“ zu führen. Merz wolle an die Spitze einer Regierung treten, „die den Wohlstand von morgen für kurzfristige Wahlgeschenke bereit ist, zu opfern“.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla warf Merz vor, nicht nur kein Rückgrat zu haben, sondern inzwischen „komplett wirbellos“ zu sein. „Hier soll planlos die Staatsverschuldung in den Himmel getrieben werden“, bemängelte er. Zudem forderte Chrupalla die Union auf, gegen das Paket zu stimmen, und sprach von einer „beispiellosen Verschuldung“. Er warnte vor einer massiven Zinslast und kritisierte, dass die CDU sich von SPD und Grünen habe „einwickeln lassen“. Die geplanten Kredite würden in den nächsten zehn Jahren zu zusätzlichen 100 Milliarden Euro Zinsbelastung führen, sagte Chrupalla.
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