Früh erkannt ist Brustkrebs meist heilbar. Lesen Sie, welche Rolle die Tastuntersuchung dabei spielt und wie Frauen ihre Brust richtig selbst abtasten.
Das Abtasten der Brust ist ein fester Bestandteil der ärztlichen Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs. Ergänzend zur ärztlichen Früherkennung ist es nach Ansicht vieler Fachleute sinnvoll, dass alle Frauen einmal monatlich die eigene Brust abtasten. Denn oft sind es die Frauen selbst, die Knoten und sonstige Veränderungen der Brust als Erste erkennen.
Ob ein Knoten in der Brust beim Abtasten überhaupt spürbar ist, hängt von seiner Lage sowie von der Beschaffenheit und Größe der Brust ab. Viele Knoten lassen sich erst ertasten, wenn sie etwa ein bis zwei Zentimeter groß sind.
Ein Knoten in der Brust fühlt sich typischerweise fest an. Außerdem lässt er sich nicht verschieben und tut normalerweise nicht weh. Mehr als die Hälfte aller bösartigen Knoten in der Brust sitzen im oberen äußeren Brustbereich nahe der Achselhöhle, ungefähr 15 Prozent im inneren oberen Bereich.
Es erfordert ein bisschen Erfahrung im Abtasten der Brust, um zu erkennen, was normal ist und was nicht. Denn je nachdem, wie die Brust beschaffen ist, kann sie sich beim Abtasten ziemlich knubbelig anfühlen. Vor allem bei jungen Frauen mit sehr ausgeprägtem Drüsengewebe ist das oft so. Auch der Bereich um die Brustwarze fühlt sich beim Abtasten etwas härter an.
Zudem verändert sich die Beschaffenheit der Brust unter dem Einfluss von Hormonen. Während die Brust eine Woche nach Einsetzen der Periode besonders weich ist, kann das Drüsengewebe gegen Ende des Monatszyklus anschwellen. Dann fühlt sich die Brust beim Abtasten härter und teils auch etwas knotig an.
Bei Frauen in den Wechseljahren hingegen bildet sich das Drüsengewebe zurück und wird teilweise durch Fettgewebe ersetzt. Dann fühlt sich die Brust insgesamt häufig weicher an, sodass ein Knoten in der Brust beim Abtasten mehr auffällt.
Frauen ab 30 können jedes Jahr zu ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt gehen, um ihre Brust abtasten zu lassen: Ab dem 30. Lebensjahr ist die jährliche Brustuntersuchung durch Abtasten Teil der Krebsfrüherkennung, deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen.
Frauen mit erhöhtem Risiko für Brustkrebs können die Brustuntersuchung schon früher und öfter in Anspruch nehmen. Zudem kann jede Frau unabhängig vom Alter jederzeit ihre Brust abtasten und bei Bedarf weitere Untersuchungen durchführen lassen, wenn sie Beschwerden oder sonstige Veränderungen im Bereich der Brust hat.
Wie läuft die Tastuntersuchung ab?
Um Ihre Brust abtasten zu können, bittet der Frauenarzt oder die Frauenärztin Sie zunächst, den Oberkörper frei zu machen. Die Tastuntersuchung findet meist im Stehen statt; manchmal wird sie anschließend im Liegen wiederholt. Idealerweise erfolgt das Abtasten der Brust in drei Schritten:
Zum Abtasten der Brust nimmt die Frauenärztin oder der Frauenarzt beide Hände: Die eine Hand dient dabei als Tasthand, die andere als Abstützung. Dabei werden alle vier Viertel der Brust nacheinander kreisförmig von außen nach innen abgetastet – erst mit leichtem und dann mit höherem Druck (um oberflächliche und tief liegende Veränderungen aufzuspüren). Anschließend werden die Brustwarze und der Brustwarzenhof abgetastet.