„Ich bin mir sicher“

Anonyme Frau mit brisantem Hinweis zu gruseligen Disco-Morden


23.11.2024 – 08:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Angelika Kielmann: Sie verschwand nach einem Disco-Besuch in Cuxhaven. (Quelle: Polizei)

Die gruseligen Disco-Morde im Raum Cuxhaven und Bremerhaven bleiben bis heute ungeklärt. Eine mysteriöse Hinweisgeberin lässt nun aufhorchen. Kommt wieder Bewegung in den Fall?

Zwischen 1977 und 1986 verschwanden sechs junge Frauen im Raum Cuxhaven und Bremerhaven. Sie alle wurden nach Discobesuchen nicht mehr gesehen, daher werden die Vermisstenfälle auch als Disco-Morde bezeichnet. Ihre Leichen wurden jedoch nie gefunden. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Bis heute hält sich die Vermutung, dass der „Göhrde-Mörder“ – Kurt-Werner Wichmann – auch für diese Taten verantwortlich sein könnte. Wichmann ermordete 1989 die damals 41-jährige Birgit Meier aus Lüneburg, für zwei Doppelmorde in der Göhrde soll er außerdem verantwortlich gewesen sein.

Ein Hinweis in einem Forum für vermisste Menschen scheint die Vermutung, dass Wichmann auch die Disco-Morde begangen hat, zu untermauern. Dort berichtet eine anonyme Userin, mit der vermissten Angelika Kielmann befreundet gewesen zu sein. Die damals 18-jährige Kielmann kam am 7. Juni 1978 nach einem Discobesuch in Cuxhaven nicht nach Hause. „Angelika und ich waren befreundet, sind oft abends zusammen nach Hause getrampt“, schreibt die mutmaßliche Zeugin.

Weiter berichtet sie, dass ihr im Jahr 1977 ein Fremder angeboten habe, sie nach Hause zu fahren. Er sei freundlich gewesen, sodass sie das Angebot annahm. Doch während der Fahrt sei der Mann aufdringlich geworden. „Ich habe mich gewehrt und ihm das Gesicht zerkratzt, schließlich bin ich aus dem Wagen entkommen, weil sich mein Bruder mit dem Roller von hinten auf dem Weg näherte“, heißt es weiter.

Als sie im vergangenen Jahr Fotos vom Kurt-Werner Wichmann sah, erinnerte sie sich an diesen Abend: Sie sei sich sicher, dass „er der Mann ist, der mir 1977 beim Trampen von Cuxhaven nach Sahlenburg an die Wäsche wollte.“

Sie habe zu Hause die Polizei gerufen, sich von den Beamten aber nicht ernst genommen und sogar belästigt gefühlt. „Sollte ganz genau beschreiben, wo er mich überall begrapscht hat, als wenn sie sich daran hochziehen wollten!“, schreibt sie. Und weiter: „Es kommt ziemlich viel wieder hoch, wenn ich Fotos und Zeitungsartikel sehe. Sie habe damals gut das Aussehen, die Bekleidung und das Auto des Fremden beschreiben können. „Ich bin heute noch sicher, dass sie ihn gekriegt hätten, wenn sie mich ernst genommen hätten.“ Zuvor hatte die „Nordsee-Zeitung“ über diese Schilderung berichtet.

Auf den Beitrag im Forum meldete sich der pensionierte Kommissar und ehemalige LKA-Chef der Hamburger Polizei Reinhard Chedor, dem die Schicksale der verschwundenen Frauen bis heute keine Ruhe lassen. Er bittet die anonyme Userin, sich zu melden. Doch bislang habe es keine Reaktion gegeben, so die „Nordsee-Zeitung“. Kriminalpsychologinnen hätten den Beitrag als glaubwürdig einstufen lassen und den Rat gegeben, zu versuchen, diese Frau zu finden, sagte Chedor der Zeitung.

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