Universität Bremen
Tauchroboter soll Geheimnisse der Tiefsee lüften
Aktualisiert am 06.03.2025 – 03:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Bremen wird Zentrum der Tiefseeforschung: Ein hochmodernes Gebäude und ein Tauchroboter sollen Geheimnisse der Ozeane lüften. Doch die Kosten explodieren.
An der Universität Bremen wurde am Mittwoch das neue Zentrum für Tiefseeforschung (ZfT) eröffnet. Das Gebäude umfasst spezialisierte Labore, Büros, eine Halle zur Wartung von Forschungsgeräten und ein Kühllager für Bohrkerne aus dem Ozean.
Zum Zentrum gehört auch ein neuer Tauchroboter, der nach Angaben der Universität Bremen bald im Atlantik eingesetzt werden soll. Er kann bis zu 5.000 Meter tief tauchen. „Ferngesteuerte Tauchroboter gelten als Arme und Augen der Forschung in der Tiefsee“, erklärte eine Sprecherin der Universität.
Obwohl die Ozeane mehr als 70 Prozent der Erde bedecken, sei die Tiefsee nach Angaben der Universität bisher wissenschaftlich kaum untersucht. Dabei wirkten in der Tiefe geologische, physikalische, biologische und chemische Prozesse, die Auswirkungen auf das Klima hätten. Außerdem, so die Universität weiter, lauerten in den Ozeanen Naturgefahren. Die Klimakrise, der Anstieg des Meeresspiegels und die Energiegewinnung aus dem Meer seien Herausforderungen für die Forschung.
„Das Zentrum für Tiefseeforschung wird nicht nur wichtige Erkenntnisse über unsere Ozeane liefern“, hofft Bremens Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf. Die Grünen-Politikerin geht auch davon aus, dass dadurch Forscherinnen und Forscher aus anderen Ländern an das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (marum) nach Bremen kommen. „Dieses moderne Forschungszentrum stärkt die Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Bremen auf der internationalen Bühne.“
Ursprünglich sollte das Forschungszentrum rund 38 Millionen Euro kosten, Bund und Land sollten die Ausgaben teilen. Die Pandemie und der Ukrainekrieg führten zu Lieferengpässen und Verzögerungen. Am Ende schnellten die Kosten auf 50,5 Millionen Euro, wie das Wissenschaftsressort mitteilte. Davon wurden 19 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und 31,5 Millionen Euro vom Land Bremen.