Bundesliga, 20. Spieltag

Zwei Platzverweise in wenigen Sekunden: Bremen siegt zu neunt


Aktualisiert am 31.01.2025 – 22:39 UhrLesedauer: 3 Min.

Negativlauf beendet: Die Bremer feiern ihren Torschützen Leonardo Bittencourt (M.). (Quelle: IMAGO/nordphoto GmbH / Kokenge/imago-images-bilder)

Die Norddeutschen und der FSV liefern sich eine umkämpfte Partie. Am Ende macht ein Treffer den Unterschied. Damit endet auch eine schwarze Serie der Bremer. Am Ende wird es wild.

Ein ganz wichtiger Sieg für Werder Bremen: Die Grün-Weißen gewannen zum Auftakt des 20. Spieltags der Bundesliga 1:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 und beendeten damit eine Durststrecke von vier Partien ohne Sieg.

Leonardo Bittencourt (14.) traf bereits in der Anfangsviertelstunde zum Erfolg für die Bremer, die mit nun 30 Punkten zumindest vorübergehend auf Platz sieben direkt hinter die Mainzer (31) rücken. Überschattet wurde die Partie von gleich zwei Gelb-Roten Karten für Werder in der Nachspielzeit, als Schiedsrichter Martin Petersen innerhalb von gut zehn Sekunden erst Niklas Stark wegen Zeitspiels, dann Marco Friedl wegen Meckerns vom Platz stellte (90.+3). Nach der Partie sah auch noch Bremens Trainer Ole Werner wegen Meckerns die Rote Karte.

Werner hatte aus den enttäuschenden ersten vier Spielen des neuen Jahres die richtigen Schlüsse gezogen und sein Team gleich auf vier Positionen verändert. Die Hereinnahmen von Justin Njinmah und Startelf-Debütant Issa Kaboré sowie ein herausragender Auftritt von Romano Schmid sorgten für deutlich mehr Tempo im zuletzt so behäbigen Spiel. In der ersten halben Stunde überrollten die Bremer den Tabellensechsten vor 40.500 Zuschauern regelrecht.

Schon nach 49 Sekunden traf Schmid per Kopfball nur den Pfosten. Auch einen Elfmeter holte der 25 Jahre alte Österreicher heraus. Bei einem Rückpass versprang dem Mainzer Torwart Robin Zentner der Ball, so dass Schmid dazwischengehen konnte und von den Beinen geholt wurde. Nach einer langen Überprüfung durch den Videoschiedsrichter machte Zentner seinen Patzer aber wieder gut und hielt den Strafstoß von Marvin Ducksch (12.).

Dass Werder kurz darauf dennoch in Führung ging, war symptomatisch für eine der besten Bremer Halbzeiten dieser Saison. Bittencourt reagierte nach einem Eckball schneller als die gesamte Mainzer Abwehr und drückte den Ball über die Linie.

Der 31 Jahre alte Deutsch-Brasilianer war so etwas wie der tragische Held dieses Abends. Denn so erfolgreich wie Bittencourt den gesperrten Dänen Jens Stage im zentralen Mittelfeld zunächst auch vertrat, so schnell war sein Einsatz auch schon wieder vorbei: In der 36. Minute musste er verletzt vom Platz.

Zu diesem Zeitpunkt hätte Werder durch Njinmah (16.), Schmids nächsten beherzten Einsatz gegen Torwart Zentner (25.) und einen missglückten Lupfer von Ducksch (30.) längst einen zweiten Treffer erzielt haben können. Zu diesem Zeitpunkt waren aber auch die Mainzer schon deutlich besser im Spiel.

Ein Schuss von Nelson Weiper war die beste Ausgleichschance noch vor der Pause (28.). Die zweite Halbzeit begann dann beinahe wie die erste. Nur dass sich diesmal die Gäste eine Großchance nach der anderen erspielten.

Jae-sung Lee (47.), Weiper (50.), Paul Nebel (51.) und Danny da Costa per Pfostenschuss (62.) hatten das 1:1 auf Kopf und Fuß. Zwischendurch hatte sich auch Schmid mal wieder sehenswert durch den Mainzer Strafraum gedribbelt (47.). Dass in der ersten Stunde dieses rasanten Spiels nur ein Tor fiel, war kaum zu erklären.

Der Preis für diese hohe Intensität war nur: Nach den Auswechselungen von Bittencourt und 05-Profi Nadiem Amiri (46.) musste auch der Bremer Kapitän Marco Friedl lange behandelt werden (58.). Schiedsrichter Martin Petersen forderte bereits eine Trage für den Österreicher an, doch der spielte letztlich weiter.

Mainz drückte weiter auf den Ausgleich, doch in der Schlussphase kamen auch die lange Zeit abgemeldeten Bremer wieder zu Chancen. Ein Tor von Mitchell Weiser zählte wegen Abseits nicht (75.). Njinmah (76.) und Skelly Alvero (82.) verpassten das 2:0 auch. Die letzten Minuten überstand Werder auch in doppelter Unterzahl.

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