Nur 824 Gästetickets verkauft

Fans boykottieren heikles Derby in der 2. Bundesliga

07.03.2025 – 11:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Braunschweig-Fans beim letzten Derby in Hannover: Dieses Mal werden nur wenige von ihnen vor Ort sein. (Quelle: IMAGO/osnapix / Titgemeyer/imago)

Für die Fans von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ist das Derby das Highlight des Jahres. Dennoch boykottieren einige Anhänger nun das Spiel.

Die organisierte Fanszene von Eintracht Braunschweig will dem Niedersachsenderby gegen Hannover 96 in der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag (ab 13.30 Uhr im Liveticker bei t-online) geschlossen fernbleiben. Grund ist die erneute Einschränkung der Gästefan-Kapazität. Nach Vereinsangaben wurden lediglich 824 Tickets für den Gästeblock im Hannoveraner Stadion verkauft – dabei bietet der Bereich eigentlich Platz für rund 4.500 Anhänger. Die Polizei hatte die Zahl der zugelassenen Gästefans jedoch auf maximal 2.500 begrenzt.

Braunschweigs Trainer Daniel Scherning findet es schade, dass das Derby nicht vor einem vollen Stadion stattfinden kann. Er betonte, dass genau diese Atmosphäre den Fußball ausmache: „Dieses Erlebnis, mit den Fans und mit der Stimmung auf beiden Seiten so ein Derby bestreiten zu dürfen.“

Hintergrund der Maßnahmen sind wiederholte Ausschreitungen bei den Duellen beider Klubs in den vergangenen Jahren. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte zwischenzeitlich sogar erwogen, künftige Spiele komplett ohne Gästefans stattfinden zu lassen.

Schließlich entschied sich die Polizei für eine reduzierte Zulassung von Gästefans – sowohl beim Hinspiel in Braunschweig als auch jetzt beim Rückspiel in Hannover. Nur 60 Prozent der Auswärtsfahrer erhalten Zutritt zur Arena. Gegen diese Einschränkung protestierten Braunschweiger Anhänger bereits vergangene Woche in Hannovers Innenstadt.

Ein Vorfall nach dem Hinspiel verdeutlichte wiederum die Risiken dieser Strategie: Im Oktober griffen rund 50 Hannover-Fans mehr als 100 Braunschweiger Anhänger in einer Gaststätte an – etwa 15 Kilometer vom Stadion entfernt. Eine solche potenzielle „Drittortsauseinandersetzung“ habe man dieses Mal bei der Einsatzplanung bedacht, erklärte die Polizeidirektion Hannover.

Aktie.
Die mobile Version verlassen