Frankfurt jubelt ohne Topstürmer
Nächste BVB-Pleite – wie eng wird es nun für Trainer Şahin?
Aktualisiert am 17.01.2025 – 22:31 UhrLesedauer: 3 Min.
Borussia Dortmund wird auch die nächsten Tage nicht zur Ruhe kommen. Gegen Eintracht Frankfurt setzt es die nächste Niederlage.
Wie eng wird es nun für BVB-Trainer Nuri Şahin? Borussia Dortmund verliert am Freitagabend mit 0:2 gegen Eintracht Frankfurt, die zweite Pleite innerhalb weniger Tage nach der peinlichen Niederlage gegen Holstein Kiel (2:4). Die Krise in Dortmund nimmt damit weiter zu, die Rufe nach einem Trainerwechsel werden wohl eher zu- statt abnehmen.
Frankfurt zeigt dagegen, dass es auch ohne Topstürmer Omar Marmoush gehen kann. Der Ägypter steht kurz vor einem Wechsel zu Manchester City, fehlt gegen den BVB schon im Kader. Als Torschützen zeichnen sich dafür Hugo Ekitiké aus, der schon nach 18 Minuten trifft, und Oscar Höjlund in der Nachspielzeit (90.+2).
Borussia Dortmund gerät in der Bundesliga in immer größere Not, hat nun null Punkte aus den ersten drei Pflichtspielen im Jahr 2025 geholt. In der Tabelle ist Dortmund mit nur 25 Zählern auf Rang zehn abgestürzt. Der Tabellendritte Frankfurt (36) ist genauso weit entfernt wie Relegationsrang 16.
Während es für Şahin und sein nur in Halbzeit zwei starkes Team immer ungemütlicher wird, festigte die Eintracht ihre Ambitionen auf eine Champions-League-Teilnahme. 33 Punkte in der Hinrunde waren bereits eine Bestmarke – nun ist für Dino Toppmöller und sein Team auch der Start in die Rückserie eindrucksvoll gelungen.
Neben Dortmunds Krisentrainer Şahin war zum Rückrunden-Start vor allem Marmoush das Thema des Abends. Schon um kurz nach 19 Uhr teilte die Eintracht mit, dass der Ägypter wegen des bevorstehenden Wechsels zu Manchester City nicht im Aufgebot stehe. „Wir reden über Manchester City. Das ist kein normaler Club. Das ist für ihn ein Riesenschritt, eine Riesenchance“, sagte Sport-Vorstand Markus Krösche bei DAZN.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Toptorjäger in den kommenden Tagen wechselt, sei „sehr hoch“. Im Gespräch sind bis zu 80 Millionen Euro Ablösesumme. Nach Randal Kolo Muani, Luka Jovic und Sébastien Haller wäre es der vierte Multi-Millionen-Abgang der Eintracht innerhalb von fünfeinhalb Jahren. Auf den Rängen besangen die Fans nicht den fehlenden Marmoush, sondern Manager Krösche.
Sportlich ließ sich die Elf von Coach Toppmöller den großen Aderlass so überhaupt nicht anmerken. Schon nach rund 60 Sekunden hatte Hugo Larsson die Chance zur Führung, doch der aus dem Tor eilende Gregor Kobel verhinderte einen frühen BVB-Rückstand. Dortmund wirkte in vielen Szenen merkwürdig zurückhaltend und leistete sich zudem zu viele Fehler.
Eine Viertelstunde später nach der ersten Chance war dann auch der Schweizer BVB-Torhüter chancenlos: nach einer präzisen Vorlage von Rasmus Kristensen schoss Ekitiké flach ein. Für den jungen Franzosen war es bereits das neunte Saisontor. Nur Harry Kane, Marmoush, Patrik Schick und der ebenfalls in Frankfurt gehandelten Jonathan Burkardt waren bislang erfolgreicher. Kein Profi aus der hoch gehandelten Dortmunder Offensive reicht an Ekitikés Bilanz heran.
Der BVB war nach dem blamablen 2:4 bei Aufsteiger Holstein Kiel auf Wiedergutmachung aus – allein zu sehen war davon nicht viel. „Auch mit elf kranken Spielern darfst du so eine Leistung nicht bringen“, hatte der schwer kritisierte Şahin vor dem Spiel noch angemerkt. Serhou Guirassy (9.) traf zwar per Kopf an Pfosten, doch mehr Torraumszenen hatte der BVB in Halbzeit eins nicht zu bieten.
Ganz anders die Eintracht: Allein Ekitiké vergab weitere gute Gelegenheiten (29./34.). Am knappsten am 2:0 scheiterte allerdings der Ex-Dortmunder Ansgar Knauff, der nur kurze Zeit nach dem Führungstor mit einem sehenswerten Schuss den Innenpfosten traf. Mit dem Rückstand von einem Tor war die Borussia zur Halbzeit ordentlich bedient.
Nach der Pause drehte sich das Bild. Die Hereinnahme von Yan Couto für den schwachen Ramy Bensebaini machte sich bei Dortmund bemerkbar. Couto selbst (49.), Jamie Gittens (58.) und erneut Guirassy kamen zu ordentlichen Abschlüssen, doch das reichte nicht. Die schwache erste Halbzeit korrigieren konnte die Borussia nicht. Als der BVB am Ende alles nach vorne warf, konterte Frankfurt gnadenlos. Hojlund lief alleine auf Kobel zu und sorgte für den Endstand.