Kanzlerkandidatur fraglich

„Ich hoffe, dass Pistorius nicht antritt“


Aktualisiert am 19.11.2024 – 15:03 UhrLesedauer: 3 Min.

Boris Pistorius (l.) und Olaf Scholz: Der Bundesverteidigungsminister schließt seine Kanzlerkandidatur für die SPD nicht aus. (Quelle: Kay Nietfeld / dpa)

Sollte Boris Pistorius Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD ersetzen? Die meisten t-online-Leser haben darauf eine klare Antwort.

Bei der Union und den Grünen steht der jeweilige Kanzlerkandidat bereits fest. Innerhalb der SPD stellt sich noch die Frage, ob Olaf Scholz oder Boris Pistorius ins Rennen um den Regierungschef der kommenden vier Jahre gehen soll.

In einer nicht repräsentativen Umfrage von t-online sprechen sich von über 22.000 Lesern, die bis Dienstagmittag abgestimmt haben, drei Viertel für den derzeitigen Bundesverteidigungsminister aus.

Nur ein Sechstel ist der Meinung, der amtierende Bundeskanzler sollte erneut antreten. In den Zuschriften an t-online überwiegt die Zustimmung für Pistorius ebenso.

Hermann Franz schreibt: „Sollte die SPD so mutig sein, Herrn Pistorius die Kanzlerkandidatur zu übertragen, bin ich sicher, dass die Partei auch in der nächsten Regierung vertreten sein wird.“

„Die SPD muss unbedingt einen neuen Kanzlerkandidaten stellen, denn Olaf Scholz hat bewiesen, dass er nicht der Richtige für dieses Amt ist“, meint Jörg Becker. „Mein Favorit ist Pistorius. Mit ihm ginge es mit der SPD wieder aufwärts.“

Horst Bosch äußert Ähnliches: „Noch-Kanzler Scholz erreicht die Menschen nicht. Es fehlt ihm einfach an Charisma, welches eine Führungskraft neben den fachlichen Kompetenzen aber haben sollte. Daher ganz klar: Boris Pistorius sollte als Kandidat nominiert werden.“

„Wenn Olaf Scholz – trotz seiner unstrittigen Verdienste für unser Land – dermaßen unbeliebt ist, wird er in der kurzen Zeit bis zur Wahl die SPD nicht aus dem Umfragetief holen können“, vermutet Franz Voltenauer. „Da die SPD aber in der glücklichen Lage ist, den beliebtesten deutschen Politiker in ihren Reihen zu haben, wäre es doch nur folgerichtig, Boris Pistorius die Kanzlerkandidatur anzutragen.“

Robert Habeck, Olaf Scholz und Friedrich Merz (v. l. n. r.) sind die aktuellen Kanzlerkandidaten ihrer jeweiligen Parteien. (Quelle: Michael Kappeler/dpa/dpa-bilder)

Karl Redmann sieht das anders: „Als alter Sozialdemokrat kann ich nur Olaf unterstützen, alles andere ist Schwachsinn. Er ist in turbulenten Zeiten immer ruhig geblieben und hat die Lage immer richtig beurteilt. Seine besonnene Art ist schon besonders, staatsmännisch eben.“

„Ich bin zutiefst dafür, dass der Kanzlerkandidat der SPD Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt“, mailt Monika Woythal. „Ich finde es schier unerträglich, wie er nun systematisch heruntergeredet wird. Das wird seiner Arbeit und seinen geradlinigen Überzeugungen überhaupt nicht gerecht und macht mich zornig.“

Die t-online-Leserin findet, er habe Deutschland „vor Schlimmem bewahrt“ und würde das weiterhin tun. Zudem hält sie ihn für sachlich und cool. Ihr sei es lieber, jemanden zu haben, der zwar nicht gut reden könne, aber „kein Schauspieler wie Christian Lindner“ sei.

2024-11-19 17:36:09.530 – 1732037769530

Elisabeth Bauer sagt: „Da wir in der nächsten Legislaturperiode ohnehin keinen Kanzler aus den Reihen der SPD bekommen werden, sollte man Boris Pistorius nicht als Kanzlerkandidat verheizen. Die Zeit von Olaf Scholz ist ohnehin vorbei und Pistorius könnte als Minister in einer Großen Koalition viel mehr erreichen – anstatt jetzt im Wahlkampf für die SPD an vorderster Front zu stehen und dann nach der Wahlniederlage im Nirwana zu verschwinden, weil er für das schlechte Wahlergebnis die Verantwortung übernehmen muss.“

„Ich hoffe, dass Boris Pistorius nicht antritt, obwohl ich ihn vor Scholz bevorzuge“, schreibt Petra Scheffler. „Meine Sorge ist, dass die SPD mit Pistorius wieder an die Regierung kommt. Aber ich möchte keine SPD-Regierung im Moment. Ich bin sicher, dass die CDU/CSU vieles im Land verändern wird, was auch dringend notwendig ist.“

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