Schockmoment im Flieger: Bei der Landung gibt es auf einmal einen lauten Knall, vier Reifen platzen. Das Flugzeug: der Problemflieger Boeing 737 Max.

Bei der Landung eines in Barcelona gestarteten Flugzeugs mit mehr als 160 Passagieren an Bord sind am italienischen Flughafen Mailand-Bergamo vier Reifen am hinteren Fahrwerk geplatzt. Alle Passagiere blieben laut der Betreibergesellschaft des Flughafens unverletzt, auch die Crew erlitt demnach keine Verletzungen. Die Feuerwehr holte Passagiere und Crew aus dem Ryanair-Flieger.

Am Flugzeug soll es keine größeren Schäden geben. Aber die Start- und Landebahn ist reparaturbedürftig. 450 Meter wurden laut der Betreibergesellschaft Sacbo bei der Panne beschädigt und müssen wiederhergestellt werden. Außerdem blockiere die Boeing 737 Max die Bahn, teilte Sacbo am Dienstag weiter mit. Es bleibe daher nichts anderes übrig, als den Flugbetrieb vorerst einzustellen.

Nach Angaben von Sacbo müssen sich Fluggäste in Mailand-Bergamo nun auf Verspätungen und Flugstreichungen einstellen. Wann der Flughafen wieder öffnet, ist unklar.

Der Flughafen Mailand-Bergamo ist einer von drei internationalen Flughäfen rund um die norditalienische Millionen-Metropole Mailand. Nach Malpensa und Linate ist er der kleinste. Er befindet sich rund 45 Kilometer von Mailand entfernt und wird von Billigfluggesellschaften genutzt. An dem Flughafen kommen täglich auch Flüge aus deutschen Städten an.

Der US-Flugzeugkonzern Boeing hatte zuletzt immer wieder mit Unglücken und Pannen zu kämpfen und steckt in der Krise. In diesem Jahr sorgte ein Zwischenfall, bei dem ein Rumpfteil einer Boeing 737-9 Max im Steigflug herausbrach, für einen verstärkten Fokus auf Qualitätskontrollen bei dem Konzern.

Es gab auch schon Tote: 2018 stürzte eine Boeing 737 Max der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air in die Javasee. Im Jahr darauf stürzte eine Boeing 737 Max auf dem Weg nach Nairobi ab. Bei beiden Abstürzen starben zusammen 346 Menschen. 2024 kamen neue Dokumente ans Licht, die belegen sollen, dass es schwere Mängel bei der Produktion gegeben hatte.

Aktuell wird die Produktion der 737 und des Langstreckenjets 777 zudem durch einen Streik der größten Boeing-Gewerkschaft mit 33.000 Arbeitern blockiert.

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