Blume bekommt mehr Geld

Trotz Krise: VW-Mitarbeiter bekommen Prämie

11.03.2025 – 10:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Trotz eines deutlichen Gewinneinbruchs zahlt VW seinen Angestellten die Prämie für 2024 aus. (Quelle: Rolf Vennenbernd)

Der Nettogewinn bei Volkswagen ist im Jahr 2024 um fast ein Drittel eingebrochen. Boni bekommen die Mitarbeitenden dennoch.

In Summe betrage die Prämie 4.799,50 Euro. Belegschaftsmitglieder im VW-Haustarif sollen nach den bereits überwiesenen 1.879,50 Euro mit dem Mai-Gehalt weitere 2.920 Euro erhalten.

Damit liegt die Gewinnbeteiligung sogar etwas höher als im vergangenen Jahr, als VW 4.735 Euro an jeden Mitarbeiter auszahlte. Von der Zahlung profitieren rund 120.000 Beschäftigte in Deutschland. Ausschlaggebend für den Bonus ist das Ergebnis der Marken VW Pkw und VW Nutzfahrzeuge in den beiden zurückliegenden Jahren.

Ab dem kommenden Jahr müssen sich die VW-Mitarbeiter aber auf eine finanzielle Umstellung einstellen. Im Tarifkompromiss, der kurz vor Weihnachten erzielt wurde, einigten sich die Parteien darauf, dass 2026 und 2027 lediglich die fixe Vorauszahlung von knapp 1.900 Euro bestehen bleibt, die bereits im November bei Volkswagen ausgezahlt wird. Der flexible Restbetrag, der normalerweise im Mai ausgezahlt wird, wird für zwei Jahre ausgesetzt. Ab dann ist geplant, den Bonus bis 2031 schrittweise wieder auf das ursprüngliche Niveau anzuheben.

„Es war absehbar, dass der Tarifbonus aktuell noch einmal sehr solide ausfällt“, sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo laut Mitteilung. „Das Unternehmen hätte daher gerne schon jetzt den Rotstift angesetzt. Das konnten wir abwenden.“

Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian sagte: „Unsere aktuelle Ergebnisbeteiligung resultiert aus den zwei vergangenen Geschäftsjahren, die solide waren. Gleichzeitig stehen wir nun aber vor herausfordernden Zeiten.“ Daher werde die Mai-Zahlung in den kommenden beiden Jahren ausgesetzt. „Diese Entscheidung ist ein gemeinsamer Beitrag, um Volkswagen auch in einem anspruchsvollen Umfeld zukunftssicher aufzustellen.“

VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat im vergangenen Jahr trotz Gehaltsverzichts mehr verdient. Einschließlich Altersvorsorge und variabler Vergütung für mehrere Jahre erhielt er 2024 knapp 10,35 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr, als es 9,7 Millionen waren. Das Gesamtgehalt setzt sich aus den Bezügen von VW und von der Konzerntochter Porsche zusammen. Blume ist Vorstandschef beider Unternehmen.

Im Jahr 2024 verzichtete Blume, wie der gesamte Konzernvorstand von Volkswagen, auf fünf Prozent seines Fixgehalts. Dadurch reduzierte sich sein Grundgehalt beim größten Autobauer Europas von 1,3 Millionen Euro auf 1,235 Millionen Euro. Auch die variable Vergütung bei VW fiel geringfügig niedriger aus. Im Gegenzug stieg jedoch das Gehalt bei Porsche an.

Die neun Vorstandsmitglieder des Konzerns haben im vergangenen Jahr zusammen rund 40 Millionen Euro verdient. In den kommenden Jahren sollen die Bezüge jedoch reduziert werden. Für die Jahre 2025 und 2026 haben die Vorstände angekündigt, auf elf Prozent ihrer Gesamtvergütung zu verzichten. Dies würde dem Unternehmen jährlich mehr als vier Millionen Euro an Einsparungen bringen. Ab 2027 soll der Abschlag dann schrittweise wieder reduziert werden.

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