Frauen in den Wechseljahren werden nicht nur von Hitzewallungen und Schlafstörungen geplagt. Viele haben auch mit Verdauungsproblemen zu kämpfen.

Die hormonelle Umstellung rund um die Menopause macht Frauen in vielerlei Hinsicht zu schaffen. Das betrifft auch die Verdauung. So klagen Frauen in den Wechseljahren oft über einen Blähbauch und müssen häufig „Luft ablassen“. Andere dagegen haben Bauchkrämpfe und verstärkten Stuhlgang. Eine Anpassung des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten können helfen, den Beschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern.

Hitzewallungen und Schweißausbrüche zählen zu den häufigsten Beschwerden im Klimakterium – etwa zwei Drittel aller Frauen leiden darunter. Treten die Symptome nachts auf, beeinträchtigen sie oft auch den Schlaf. Infolge der eingestellten Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen und dem erhöhten Anteil des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Körper nehmen viele Frauen mit den Wechseljahren auch an Gewicht zu.

Außerdem verändert sich die Schleimhaut der Scheide. Sie wird dünner und verliert an Feuchtigkeit. Das führt dazu, dass einige Frauen Schmerzen beim Sex empfinden. Ebenso können Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen in der Zeit um die Menopause auftreten.

Oft gehen die Wechseljahre auch mit Verdauungsproblemen einher. Die Folge sind Völlegefühl, Verstopfungen und Flatulenzen, der medizinische Ausdruck für Blähungen. Wie häufig und stark die Beschwerden auftreten, ist individuell sehr unterschiedlich.

In den Wechseljahren wird der Hormonhaushalt komplett neu aufgestellt. Da sich Hormone auf unzählige Bereiche des Körpers auswirken, geht diese Umbauphase mit verschiedenen Beschwerden einher. Davon betroffen ist bei manchen Frauen auch die Verdauung. Wenn Frauen in den Wechseljahren unter Blähungen und Verstopfung leiden, sind vor allem zwei Hormongruppen, die in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sind, schuld daran: Prostaglandine und Progesteron.

Prostaglandine und Progesteron im Wechselspiel

Prostaglandine sind Gewebehormone, deren Bildung von Östrogen gesteuert wird. Sie aktivieren die glatte Muskulatur im Körper. Das betrifft auch die Muskeln im Verdauungstrakt, die sich krampfartig anspannen. Das führt dazu, dass die Nahrung zu schnell durch Magen und Darm transportiert wird, was sich in Bauchkrämpfen, verstärktem Stuhlgang und Durchfall niederschlägt.

Das weibliche Geschlechtshormon Progesteron dagegen wirkt entspannend auf die Muskulatur und verlangsamt den Verdauungsprozess. In den Wechseljahren sinkt sein Spiegel erheblich ab. Die Folge: Der Speisebrei bleibt zu lange in Magen und Darm liegen. Das führt dazu, dass sich Gase bilden, die Bauchkrämpfe, Völlegefühl und Blähungen hervorrufen können.

Die Spiegel der Prostaglandine und des Progesterons sinken allerdings nicht gleichmäßig. Oft kommt es über Jahre hinweg immer wieder zu Schwankungen, bis sie sich auf einem neuen Level eingependelt haben. In dieser Zeit können Verdauungsstörungen immer wieder in unterschiedlicher Stärke und Form auftreten.

Mit bewusster Ernährung und einem gesunden Lebensstil können Frauen aktiv etwas für ihr Wohlbefinden tun und Verdauungsproblemen vorbeugen. Damit tun sie nicht nur ihrem Darm etwas Gutes, sondern sorgen auch für einen schnelleren Stoffwechsel und mindern das Risiko, an Gewicht zuzulegen.

Ähnliches gilt für Bewegung und Sport. Körperliche Aktivität beugt nicht nur Übergewicht vor und verbessert die allgemeine Fitness, Muskelkraft und Beweglichkeit. Sie hilft auch, den Stoffwechsel anzukurbeln und unterstützt die Verdauung.

Was die Ernährung angeht, sollte sie reich an Ballaststoffen sein. Gute Lieferanten sind Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und Gemüse. Um Darmträgheit vorzubeugen, helfen probiotische Lebensmittel, Joghurt, Quark, Sauerkraut sowie in Milchsäure eingelegtes Gemüse. Ansonsten gilt: Viel trinken! Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, hat in der Regel auch härteren Stuhlgang. Da dieser länger für die Darmpassage braucht, steigt auch das Risiko für Blähungen.

Hülsenfrüchte führen oft zu unangenehmen Blähungen. Besser auf Alternativen ausweichen oder durch schonende Zubereitung das Problem reduzieren. (Quelle: Andres Jacobi/getty-images-bilder)

Blähungen können durch falsche Ernährung und ein Übermaß an blähenden Lebensmitteln gefördert werden. Zucker, Salz und gesättigte Fette, etwa in Süßigkeiten, Chips, Backwaren, Fast Food, Konserven, Wurst und Eis sollten daher nur in Maßen konsumiert werden. Wer zu Blähungen neigt, sollte auch bei Hülsenfrüchten, Milchprodukten und bestimmten Gemüsesorten wie Zwiebeln, Knoblauch und Kohl zurückhaltend sein.

Das Gleiche gilt für Limonaden und Alkohol. Besser sind stilles Wasser und Kräutertees, die zudem eine beruhigende Wirkung auf Magen und Darm haben.

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