News folgen

Bitcoin lockt mit vermeintlich schnellen Gewinnen. Börsenexperten sprechen sogar vom digitalen Gold. Doch was steckt eigentlich hinter der Währung?

Es ist eine Rekordjagd, die ihresgleichen sucht: Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin knackt Rekord nach Rekord. Mehr als 106.000 US-Dollar ist ein digitaler Coin inzwischen wert. Damit erreichte die Kryptowährung ein neues Allzeithoch (Stand: 16. Dezember 2024).

Die rasanten Kursanstiege haben dem Bitcoin zu viel Aufmerksamkeit verholfen – sowohl von Privatanlegern als auch von professionellen Investoren. Doch was steckt eigentlich hinter der Digitalwährung? Ist sie sicher? Und wo bekommt man die digitalen Münzen her? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen.

Bitcoin ist eine Kryptowährung, die 2009 eine Person namens Satoshi Nakamoto als Antwort auf die Weltfinanzkrise entwickelte. Bis heute ist nicht bekannt, wer hinter diesem Pseudonym steht.

Einzige Recheneinheit der sogenannten Kryptowährung sind die Bitcoins selbst. Sie haben keinen fassbaren Gegenwert, wie etwa Goldmünzen, sondern existieren nur als Bytes auf Computern, Festplatten oder Smartphones. Gehandelt werden Bitcoins auf Krypto-Börsen.

Hier können Nutzer die Coins entweder gegen andere Kryptowährungen tauschen oder gegen herkömmliche Währungen wie Dollar oder Euro. Der Kurs an den Börsen zeigt an, wie viele Dollar oder Euro ein Nutzer bezahlen muss, um einen Bitcoin zu erhalten. Es ist also der aktuelle Marktwert des Bitcoins.

  • Finanzamt: Wann Sie auf Bitcoin und Co. Steuern zahlen müssen

Die ursprüngliche Idee der Bitcoin-Erfinder: Wer die Währung nutzt, soll Transaktionen, also Geschäfte, ohne den Einfluss von Banken, Regierungen oder Finanzinstituten durchführen können. Möglich macht dies die sogenannte Blockchain-Technologie. Sie ist vergleichbar mit der Buchführung von Banken. Vereinfacht gesagt wird jede Transaktion mit Bitcoins auf der Blockchain gesichert und die Blockchain auf allen Rechnern, die direkt mit Bitcoin handeln, hinterlegt.

So ist nicht eine einzelne Institution, etwa eine Zentralbank, in der Kontrolle über die Währung, sondern jeder, der mit Bitcoins handelt. Durch die komplexen Rechenaufgaben, mit denen die einzelnen Blöcke – und damit die Transaktionsdaten – der Blockchain verschlüsselt werden, gilt es als ein sehr sicheres Konzept. Betrug wird so deutlich erschwert.

Das Image des Bitcoins wandelt sich aber stark: Inzwischen erkannte die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) Bitcoin offiziell als Finanzinstrument an. Zu einer offiziellen Währung hat die BaFin Bitcoin damit aber nicht erklärt, sondern viel mehr als privates Zahlungsmittel, das von vielen Parteien akzeptiert wird.

Den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels hat Bitcoin damit nicht – zumindest in Deutschland. In anderen Ländern wie El Salvador oder der Zentralafrikanischen Republik ist Bitcoin mittlerweile als offizielles Zahlungsmittel anerkannt.

  • Litecoin: Warum die Währung sich von Bitcoin abspaltete

Durch den Boom der Kryptowährung sind die Einstiegshürden in den Finanzsektor deutlich geringer. Viele Unternehmen entdecken Kryptowährungen als neues Geschäftsfeld. So erlaubt etwa der Zahlungsdienstleister Paypal seinen Kunden seit Oktober 2020, Kryptowährungen wie Bitcoin oder die kleineren Geschwister Ether und Litecoin auch mit Paypal zu kaufen und zu verkaufen.

Seit 2021 können US-Amerikaner auch Waren mit den digitalen Währungen bezahlen – bei Millionen Onlinepartnern. Vorher nahmen nur wenige Unternehmen und Geschäfte Kryptowährungen als alltägliches Zahlungsmittel an.

Und noch eine Entwicklung stärkt die Legitimität des Bitcoins und holt ihn aus der einstigen Schmuddelecke des Internets: Inzwischen investieren immer mehr Fondsmanager das Geld ihrer Anleger in Bitcoin. Beim Bitcoin-Boom 2017 waren es dagegen vor allem noch Privatanleger, die in die Kryptowährung investierten.

  • In Gold investieren: So profitieren Sie mit Wertpapieren vom Edelmetall

Hintergrund dieses Phänomens ist, dass in der Corona-Krise viele Staaten ihre Wirtschaft mit hohen Summen an Hilfsgeldern stimulierten. Investoren fürchteten zunehmend eine Inflation. Zudem waren die Zinsen gering, die Risikobereitschaft war bei vielen Anlegern hoch.

Analysten zufolge hat sich die Digitalwährung als Anlageform mit vermeintlichem Schutz vor der Entwertung des klassischen Geldes gemausert. Bitcoin werde von den Investoren daher immer mehr wie andere Rohstoffe – etwa Gold – behandelt und steige damit im Kurs.

Allerdings: Im Jahr 2022 erinnerte der Bitcoin die Anleger auch daran, dass es sich bei der Kryptowährung um eine höchst volatile Anlageklasse handelt. Zwischenzeitig halbierte sich der Wert im Vergleich zu seinem ersten Hoch 2021.

Wer also an die Zukunft der Digitalwährung glaubt und einsteigen möchte, bevor alle Bitcoins generiert sind, hat verschiedene Möglichkeiten, in Bitcoins zu investieren.

  • Zentralisierte Börsen, an denen Sie Bitcoins direkt kaufen oder verkaufen können
  • Dezentrale Börsen, an denen Sie Bitcoins anonym handeln können
  • Bitcoin-ETPs, spezielle Wertpapiere, deren Preis sich vom Bitcoin ableitet

Die gängigste sind die sogenannten zentralisierten Börsen. An ihnen lassen sich Bitcoins leicht kaufen oder verkaufen. In diese Kategorie fallen die bekanntesten Anbieter wie Coinbase, Binance, Kraken und Gemini. Hinter den Handelsplätzen stehen private Firmen, die von ihren Kunden eine Identifizierung mit Ausweispapieren verlangen – sie sind also nicht anonym.

Aktie.
Die mobile Version verlassen