Trump-Effekt beflügelt Kryptowährung

Bitcoin erreicht Rekordhoch über 106.000 US-Dollar

16.12.2024 – 04:41 UhrLesedauer: 2 Min.

Auf einer großen Bitcoin-Konferenz in Nashville hatte Trump versprochen, den Kryptomarkt weitgehend unreguliert zu lassen. (Archivbild) (Quelle: Mark Humphrey/AP/dpa/dpa-bilder)

Der Bitcoin befindet sich jetzt seit knapp zwei Jahren auf Höhenflug. Nun überwindet die Kryptowährung erstmalig die Marke von 106.000 US-Dollar.

Der Bitcoin ist in der Nacht zum Montag auf ein neues Allzeithoch von über 106.000 US-Dollar gestiegen. Der Auslöser waren Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA andeutete.

Die weltweit bekannteste Kryptowährung erreichte in den frühen Morgenstunden asiatischer Zeit einen Spitzenwert von 106.533 Dollar, bevor sie sich bei rund 105.688 Dollar einpendelte. Auch andere Digitalwährungen legten deutlich zu, die kleinere Kryptowährung Ethereum stieg um fast drei Prozent auf 4.014 Dollar.

Trumps Äußerungen beim Sender CNBC in der vergangenen Woche hatten in der Kryptoszene für Aufsehen gesorgt. „Wir werden etwas Großes mit Kryptowährungen machen, weil wir nicht wollen, dass China oder jemand anderes uns überholt“, sagte der künftige Präsident. Auf die Frage nach einer möglichen Kryptowährungsreserve ähnlich der strategischen Ölreserve antwortete Trump: „Ja, ich denke schon“.

Zudem stützt die Erwartung auf weitere Leitzinssenkungen durch große Notenbanken den Bitcoin. Am kommenden Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Es wird überwiegend eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Der Marktwert des Bitcoins liegt einer Aufstellung des Anbieters Coinmarketcap.com derzeit bei knapp 2,05 Billionen Dollar.

Bei aller Euphorie gibt es auch kritische Stimmen. Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, verglich Bitcoin kürzlich mit Gold und wies auf die hohe Volatilität hin, die Bitcoin als Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel unattraktiv mache. „Es ist keine Konkurrenz für den Dollar.“

Analysten zufolge profitiert die digitale Währung weiterhin von der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus und einer damit verbundenen kryptofreundlichen Politik in den USA. Trump ernannte diesen Monat David Sacks, einen ehemaligen PayPal-Manager und engen Freund des Trump-Beraters Elon Musk, zum Beauftragten für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen im Weißen Haus. Außerdem kündigte er an, den kryptoaffinen Washingtoner Anwalt Paul Atkins zum Chef der Börsenaufsicht zu machen.

„Wir bewegen uns hier auf unbekanntem Terrain“, kommentierte Analyst Tony Sycamore von IG. „Das nächste Ziel, das der Markt anpeilen wird, sind 110.000 Dollar. Der Rückgang, auf den viele gewartet haben, ist einfach ausgeblieben, weil wir jetzt diese Nachrichten haben.“

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