Aus Tausenden Vorschlägen gewählt

Das ist das „Unwort des Jahres 2024“


Aktualisiert am 13.01.2025 – 09:45 UhrLesedauer: 2 Min.

Das „Unwort des Jahres 2024“ steht fest. Der Begriff wurde aus Tausenden Einsendungen von einer unabhängigen Jury ausgewählt.

Der Begriff, der dieses Jahr als „Unwort des Jahres“ gewählt wird, steht fest. Es ist: „biodeutsch“.

Mit dem Wort werde „eine rassistische, biologistische Form von Nationalität konstruiert“, teilte die Jury der sprachkritischen Aktion am Montag im hessischen Marburg zur Begründung mit. Der Ausdruck sei im vergangenen Jahr insbesondere in den sozialen Medien verstärkt verwendet worden, um „Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren“. Mit der negativen Auszeichnung wollen die Sprachwissenschaftler der Philipps-Universität Marburg auf den problematischen Sprachgebrauch aufmerksam machen.

Mehr als 2.000 Bürgerinnen und Bürger hatten bis zum 19. Dezember ihre Vorschläge beim Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg eingereicht. Darunter waren Begriffe wie „Sondervermögen“ und „Nutztier“. Auch „illegale Migration“ war unter den Einsendungen sowie der Begriff „kriegstüchtig“, der bereits bei der Kür zum „Wort des Jahres“ der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden Anfang Dezember auf dem dritten Platz gelandet war.

Mit der Aktion ruft die Universität Marburg dazu auf, die Verwendung bestimmter Begriffe zu hinterfragen und ihre Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu reflektieren. „Es ist dringend notwendig, gegen sprachliche Entgleisungen und gegen Worte, die Menschen herabwürdigen, vorzugehen“, so die Mitteilung der Universität.

Bereits seit 1991 weisen die Wissenschaftler so auf diverse problematische Formen des öffentlichen Sprachgebrauchs hin. Ziel der Initiative ist es, eine sprachliche Sensibilität in der Gesellschaft zu fördern.

2023 fiel die Wahl auf „Remigration“ als Unwort des Jahres – ein Begriff, der sowohl die öffentliche Debatte als auch die Sprachwissenschaftler selbst beschäftigte. Auf Platz 2 landete im Vorjahr „Sozialklimbim“, auf Platz 3 „Heizungs-Stasi“.

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