Auch wegen Alkoholfrei-Trend

Olchinger Braumanufaktur meldet Insolvenz an

29.03.2025 – 09:32 UhrLesedauer: 1 Min.

Leere Bierflaschen (Symbolbild): Brauereien kämpfen seit Jahren mit einem schrumpfenden Biermarkt in Deutschland. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa)

Das Brauereisterben geht weiter. Ein bayerischer Bierhersteller meldet nach nur neun Jahren Insolvenz an.

Die Olchinger Braumanufaktur GmbH hat beim Amtsgericht München Insolvenz beantragt. Laut einem Bericht des Münchner „Merkur“ steckt das kleine Unternehmen aus Oberbayern in finanziellen Schwierigkeiten, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben.

Geschäftsführer Guido Amendt erklärte in einer Mitteilung, dass vor allem steigende Energiepreise, ein aufwendiges Mehrwegsystem sowie ein veränderter Bierkonsum zum wirtschaftlichen Druck beigetragen hätten. Besonders der Trend zu alkoholfreien Getränken habe dem Betrieb zugesetzt. Die Brauerei verfüge nicht über die technische Ausstattung, um alkoholfreie Varianten zu produzieren. Amendt sagte: „Bier ist ein alkoholfreies Produkt geworden.“ Die Nachfrage nach klassischen Bieren sei deutlich zurückgegangen.

2016 hatte er die Brauerei gemeinsam mit Julius Langosch gegründet. Die Produktion soll vorerst weiterlaufen – unter Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Hanns Pöllmann, der bereits Erfahrung mit ähnlichen Verfahren in der Region hat. Das Ziel sei es, den Standort am Gut Graßlfing zu erhalten. Dort will man verstärkt auf den Direktverkauf setzen und Gäste im angeschlossenen Biergarten sowie in der Event-Location „Zwickelei“ bedienen. Das Lager sei noch gut gefüllt, der Flaschenverkauf werde jedoch reduziert.

Ob und in welcher Form die zweite Gesellschaft, die OBM Gastro- und Event-GmbH, fortgeführt werden kann, ist offen. Diese betreibt unter anderem Veranstaltungen auf dem Gelände der Brauerei. Amendt äußerte die Hoffnung, dass zumindest dieses Standbein erhalten bleibe, da etwa Hochzeiten und Live-Events weiterhin gut gebucht würden.

Aktie.
Die mobile Version verlassen