Bierverkauf geht zurück

„Jahr war schwach wie eine Flasche leer“

31.12.2024 – 09:17 UhrLesedauer: 2 Min.

Ausschank (Symbolfoto): Der Bierabsatz blieb 2024 hinter den Erwartungen. (Quelle: Markus van Offern/imago-images-bilder)

In Deutschland wird auch 2024 weniger Bier getrunken. In einem Segment können die Bierbrauer aber Zuwächse vermelden.

Deutschlands Brauereien haben auch im Jahr 2024 nicht so viel Bier verkauft wie erhofft: „Das Jahr war schwach wie eine Flasche leer“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele. Das sehr nasse und unbeständige Wetter habe den Wirten und Brauereien oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerade während der Fußball-Europameisterschaft seien viele Public-Viewing-Events, Biergarten-Besuche und Gartenpartys ins Wasser gefallen. „Sicher hätten noch zwei weitere Spiele der deutschen Mannschaft dem Bierabsatz gutgetan“, fügte er hinzu.

Nach aktuellem Stand „steht die Brauwirtschaft bei minus ein Prozent im Vergleich zum schwachen Vorjahr 2023“, in dem die Unternehmen insgesamt rund neun Milliarden Liter Bier und alkoholfreie Varianten verkauft hatten. „Wir erwarten also ein durchwachsenes Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres“, zog Eichele eine erste Bilanz. Die Brauwirtschaft sei „leider noch immer weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt“. Gründe seien neben dem schlechten Wetter auch das schlechte Konsumklima und langfristige Trends wie die Alterung der Gesellschaft.

Eine Erfolgsgeschichte bleibt das alkoholfreie Bier: „Kein anderes Segment der Brauwirtschaft hat in den letzten zehn Jahren so stark zugelegt wie alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke“, sagte Eichele AFP. Seit 2007 hat sich demnach die Produktion alkoholfreier Biersorten in Deutschland auf 665 Millionen Liter im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. 2024 erreichten alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke wie Radler einen Marktanteil von neun Prozent. „Bald wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer.

Und auch sonst ist die Brauwirtschaft im Wandel: Neben alkoholfreien Bieren stellen immer mehr Brauereien in Deutschland auch erfolgreich Erfrischungsgetränke her. „Traditionsreiche Braustätten, die teils in sechster oder siebter Generation Bier brauen, werden zu modernen Getränkeunternehmen mit wachsendem Portfolio.“ Im Angebot haben sie Limonaden, Mineralwasser, Schorlen und Energy-Drinks.

Der Ausblick der Brauwirtschaft auf das kommende Jahr ist laut Eichele „verhalten optimistisch“. An die Politik gerichtet fordert der Brauer-Bund eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen im Restaurant von 19 auf sieben Prozent, um die Gastronomie zu unterstützen. Die Energiekosten müssten bezahlbar bleiben. Zudem verlangen die überwiegend mittelständischen und handwerklichen Brauereien den raschen und konsequenten Abbau von Bürokratie – „das ist eine zentrale Forderung der Brauwirtschaft“, betonte Eichele.

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