Brauen aus Brot

Insolvent: Frankfurter Bier-Start-up vor dem Aus


06.02.2025 – 18:44 UhrLesedauer: 1 Min.

Ein Mann hält eine Flasche Knärzje in der Hand (Archivbild): Momentan läuft der Geschäftsbetrieb noch weitestgehend weiter. (Quelle: Knärzje)

Um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen, braut ein Frankfurter Start-up Bier aus altem Brot. Nach sechs Jahren haben die Gründer nun eine traurige Nachricht.

Das Frankfurter Bier-Start-up Knärzje steht vor dem Aus. Wie das Unternehmen selbst bekannt gab, hat es bereits Insolvenz angemeldet. „Der hart umkämpfte Biermarkt gepaart mit einer nun schon länger wirtschaftlich schwierigen Zeit sowie einer infolgedessen gewissen Nachhaltigkeitsmüdigkeit bei Konsument:innen haben uns leider an unser Limit gebracht“, heißt es in einer Mitteilung.

Aktuell laufe der Geschäftsbetrieb durch den Verkauf von Lagerbeständen noch weitestgehend weiter. Zudem arbeite man im Hintergrund mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter daran, „eine Zukunft für unsere Idee zu finden“, teilte Knärzje mit. Man sei deshalb auf der Suche nach strategischen Partnern, die Interesse an einer Zusammenarbeit oder einer Weiterführung der „Zero-Foodwaste“-Vision hätten.

Das Frankfurter Start-Up war im Jahr 2019 mit dem Ziel angetreten, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Das Konzept von Knärzje basierte auf dem Brauen von Bier aus überschüssigem Biobrot. „Jede Flasche rettet eine Scheibe Brot vor der Tonne und leistet damit einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung“, erklärte das Unternehmen damals.

Fast sechs Jahre lang funktionierte das Konzept gut. Im Jahr 2023 gab es das aus Brot gebraute Bier sogar für drei Monate in allen Bordbistros der Deutschen Bahn. Ein weiterer Erfolg: 2024 wurde Knärzje unter anderem bei Konzerten der Band „Die Ärzte“ sowie dem Festival „Labor Tempelhof“ ausgeschenkt. Insgesamt produzierte das Start-up nach eigenen Angaben über die Jahre rund eine Million Flaschen und rettete damit über 17.000 Kilogramm Brot.

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