Die Zeche Zollern hat ein AfD-Besuch um den thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke storniert. Die Partei zeigt sich empört. Die Zeche kontert der Kritik.

Nachdem AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich bekannt gegeben hatte, dass das LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund die Buchungen eines geplanten Besuchs seiner Partei storniert habe, äußert sich nun das LWL-Museum.

„Die Zeche Zollern hat am Dienstag die von Herrn Helferich gebuchten Führungen storniert, nachdem bekannt geworden war, dass Herr Höcke und andere AfD-Politiker an der Führung teilnehmen werden“, teilte eine Pressesprecherin t-online mit. „Damit war eindeutig ein parteipolitischer Charakter des Besuchs erkennbar. Der LWL ist zur politischen Neutralität verpflichtet“, so die Sprecherin.

Gemäß § 2 Abs. 4 der Nutzungsverordnung des LWL sei daher während eines Zeitraumes von drei Monaten vor Wahlen eine Nutzung von LWL-Einrichtungen für politische Veranstaltungen nicht gestattet. Über das Neutralitätsgebot habe man Helferich bereits im Vorfeld in einem entsprechenden Merkblatt informiert.

Der Politiker hatte den „Ruhr Nachrichten“ mitgeteilt, dass er mit einer rund 30 Personen großen Gruppe, darunter auch der AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke sowie der Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die Zeche Zollern besuchen wollte, jedoch wieder ausgeladen wurden. Man prüfe deshalb rechtliche Schritte.

Kokerei Hansa wurde vom Besuch der AfD überrascht

Statt der Zeche Zollern hat Helferich, dessen Wahlbüro sich in Dortmund-Dorstfeld befindet, mit seiner rechten Besuchsgruppe am 1. Mai die Kokerei Hansa in Dortmund angesteuert. Laut eigener Aussage sei der Besuch lediglich ein privater Ausflug gewesen. Die Umstände ließen jedoch eher an eine AfD-Sommertour erinnern, berichtet ein Reporter vor Ort.

Die Verantwortlichen der Kokerei Hansa wussten demnach nichts von dem Besuch, mussten teilweise extra aus ihrem freien Tag anrücken, um die Situation zu regeln: Mehrere Antifa-Aktivisten protestieren am Eingang der Industriekulisse. Sie versuchten, den Besuch sowie die anschließende Abfahrt von Björn Höcke zu blockieren. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

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