Im Test

Audi Q5: Der Bestseller bleibt sich treu

Aktualisiert am 11.03.2025 – 08:44 UhrLesedauer: 4 Min.

Kann länger dauern: Maximal nennt Audi für den Diesel-Hybrid eine Normreichweite von 1.100 Kilometern. (Quelle: Audi AG/dpa-tmn/dpa-bilder)

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Er ist der meistverkaufte Audi weltweit. Deshalb wohl verkneift sich der Hersteller beim neuen Q5 alle Experimente. Kein Wunder, dass er bekannt vorkommt.

Bei Audi geht es derzeit Schlag auf Schlag. Nachdem die Bayern endlich aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht sind, bringen sie in schneller Reihe ihre aktuelle Modellpalette auf Vordermann und tauschen dafür jetzt auch ihren Bestseller aus: Im Frühjahr geht die dritte Generation des Q5 an den Start. Mindestens 52.300 Euro teuer, geht das bis bislang meistverkaufte Modell der Ingolstädter frisch gestärkt in den Wettbewerb mit Konkurrenten wie BMW X3, Mercedes GLC oder Volvo XC60.

Der Geländewagen ist in der gehobenen Mittelklasse sehr wichtig für den Hersteller. Er hat viele Bestandskunden und muss überall auf der Welt gefallen. Daher übt Audi beim Design eine vornehme Zurückhaltung: Das Format ist bei 4,72 Metern Länge und 2,82 Metern Radstand nahezu unverändert und das Erscheinungsbild nur milde modifiziert.

Der Q5 sieht ein bisschen knackiger und kräftiger aus, macht die Brust breiter und wirkt insgesamt präsenter. Aber man muss schon mit den verschiedenen Lichtsignaturen an Bug und Heck spielen, die sich nun individuell einstellen lassen, wenn man wirklich auffallen will.

Fast gewohnte Ansicht: Audi hat in Form und Format nur mit spitzen Fingern eingegriffen. (Quelle: Audi AG/dpa)

Immerhin: Wer es etwas dynamischer mag und zumindest ein bisschen aus dem Audi-Allerlei herausstechen will, der muss ein paar Wochen warten, dann gibt es den Q5 auch wieder als Sportback mit schrägem Heck. Der bietet zwar etwas weniger Platz, hat dafür aber einen höheren Preis: Der steigt um 2.500 auf mindestens 54.800 Euro.

Auch bei der Technik kommt das Zeitgefühl ein wenig durcheinander. Denn auf der einen Seite ist der Q5 komplett neu und steht als erstes SUV auf der sogenannten Premium Platform Combustion (PPC) des VW-Konzerns. Er bekommt deshalb neben dem neuesten Netz an Assistenzsystemen auch die neueste Motoren-Generation an Verbrennern.

Aber auf der anderen Seite: Setzt man sich rein und fährt los, fühlt man sich auf Anhieb daheim. So, als wäre man frisch aus dem Urlaub zurück und jemand hat zwischendurch das Zuhause renoviert.

Dafür hat Audi sogar noch einmal den verpönten Diesel auf Vordermann gebracht und einen 2,0-Liter-TDI eingebaut, der zum Mild-Hybriden aufgerüstet wurde. Ein E-Motor von 18 kW/24 PS verschafft dem alleine 204 PS starken und mit 400 Nm gesegneten Vierzylinder mehr Nachdruck beim Anfahren. Der 1,7 kWh große Zwischenspeicher erlaubt zumindest elektrische Rangierfahrten und die verstärkte Energierückgewinnung beim Bremsen drückt den Verbrauch im Normzyklus auf 5,9 Liter.

Das ergibt eine rechnerische Reichweite von 1.100 Kilometern, die einen im Schwestermodell Q6 neidisch macht. Denn selbst für die effizienteste Version ist dort bei 625 Kilometern Schluss.

Und nein, so sehr uns die Generation E die regelmäßigen Pausen schmackhaft machen will, denkt im Q5 keiner ans Aussteigen. Die Sitze bequem, das ferne Brummen des Diesels eher beruhigend als belästigend, das Fahrwerk entspannt und die Lenkung genau mit dem richtigen Maß an Unterstützung. Der Fahrkomfort im Q5 ist hoch.

Alternativ gibt es einen zwei Liter großen Vierzylinder-Benziner mit ebenfalls 204 PS und als vorläufiges Topmodell den SQ5. Ihn treibt ein V6-Turbo-Benziner an, der 367 PS leistet und 250 km/h schafft. Später will sich Audi aber auch beim Q5 dem Zeitgeist beugen und als Q6-Alternative für Unentschlossene eine Version mit Plug-in-Hybrid bringen, die zumindest etappenweise elektrisch fahren kann.

Genau wie beim Antrieb ist auch beim Ambiente alles neu und doch vertraut. So setzt Audi wie bei allen neuen Modellen auf ein gebogenes, frei stehendes Display mit zwei Bildschirmen für den Fahrer, baut auf Wunsch ein Drittes für den Beifahrer ein und fasst viele Schalter in Bedieninseln, etwa in der Tür, zusammen. Und wer sich dort nicht auf Anhieb zurechtfindet, der fragt eben den integrierten Chatbot mit künstlicher Intelligenz um Hilfe.

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