Frau verurteilt
Bestatterin verkauft im Internet Leichenteile an „Kuriositäten-Sammler“
20.01.2025 – 14:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Mann in den USA hat eine makabre Vorliebe: Er sammelt Leichenteile. Bei der Beschaffung hilft ihm eine Bestatterin. Nun wurde sie verurteilt.
Eine Bestatterin aus Little Rock im US-Bundesstaat Alabama ist in der vergangenen Woche zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Wie die amerikanische Boulevardzeitung „The New York Post“ berichtet, hatte die Frau an einen „Kuriositäten-Sammler“ Leichenteile und tote Föten verkauft.
Die 37-jährige Candace Chapman Scott handelte demnach mit menschlichen Überresten, die aus dem Anatomie-Programm der medizinischen Fakultät der Universität von Arkansas stammte. Ihr Kunde: Jeremy Lee Pauley, ein stark gepiercter Mann aus dem Bundesstaat Pennsylvania. Beide hatten sich in einer Facebook-Gruppe kennengelernt, in der „offen der Verkauf von Körperteilen diskutiert wurde“, sagte Jonathan D. Ross, US-Staatsanwalt für den östlichen Bezirk von Arkansas.
Bei der Urteilsverkündung am vergangenen Donnerstag bezeichnete der zuständige Richter die Verbrechen als „einige der schlimmsten, die ich je gesehen habe“, berichtete die Online-Zeitung „Arkansas Democrat Gazette“. Die Angeklagte hatte sich bereits im April vergangenen Jahres schuldig bekannt. Als die Ermittler ihr Haus durchsuchten, fanden sie mehrere Leichenteile.
Scotts Taten ereigneten sich zwischen Oktober 2021 und dem 15. Juli 2022, teilten die Staatsanwälte mit. Unter anderem soll die Frau einen Schädels, ein Gehirn, einen Arm, ein Ohr, mehrere Lungen, Herzen, Brüste, einen Bauchnabel, Hoden sowie andere Körperteile verkauft haben. Der 42-jährige Pauley, ein selbsternannter „Sammler von Kuriositäten“, zahlte ihr 10.625 Dollar (rund 10.300 Euro) für 24 Kisten mit Leichenteilen. Wie im Prozess bekannt wurde, war er Teil eines Untergrundnetzwerkes von Leichendiebstählen aus der Harvard Medical School und dem Leichenschauhaus von Arkansas.
Scott habe zu Pauley sogar gesagt, dass sie den Eltern eines verstorbenen Fötus‘ die Asche eines anderen Körpers gegeben habe, um den echten Fötus zu verkaufen. Vor Gericht sagte die betroffene Mutter, es würde sie nachts quälen, wenn sie daran denkt, dass „mein Sohn in einem Amazon-Paket per Post herumgeschickt wird“, berichtete die „Arkansas Democrat Gazette“.
Pauley wartet derzeit auf die Urteilsverkündung. Bis zur Urteilsverkündung ist er gegen Zahlung einer Kaution auf freiem Fuß. Er hat sich bereits schuldig bekannt.