Das Geschäft der Bestatter wächst, weil es immer mehr Sterbefälle gibt. Gleichzeitig sind Bestattungen deutlich teurer geworden.

Mehr Umsatz, mehr Beschäftigte, mehr Azubis: Die Bestattungsbranche in Deutschland floriert. Bestatter haben von 2021 auf 2022 mehr Umsatz gemacht, erklärte das Statistische Bundesamt. Er sei von knapp 2,0 auf rund 2,3 Milliarden Euro gestiegen.

Gleichzeitig wuchs die Zahl der Beschäftigten in den 4.200 Unternehmen des Bestattungshandwerks um 2,6 Prozent auf 25.700. Dabei ist der Anteil der geringfügig entlohnt Beschäftigten bei den Bestattern mit rund einem Drittel (31,4 Prozent) deutlich höher als im Handwerk insgesamt (12,1 Prozent).

Ende 2023 befanden sich zudem 860 Personen in einer dualen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft – so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Auszubildenden habe sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und damit auch -fachkräften steigt den Angaben zufolge stetig. Das liege „auch aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung in Deutschland und einer damit einhergehenden jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle“, erklärten die Statistiker. 2023 starben hierzulande rund 1,03 Million Menschen – 15 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor.

In Deutschland gibt es Gesetze, die unter anderem auch die Bestattungspflicht und den Friedhofszwang vorschreiben. „Ausnahmen von Beerdigungen auf Friedhöfen sind lediglich Seebestattungen sowie die Naturbestattungen im Wald“, so das Bundesamt.

Bestattungen sind deutlich teurer geworden. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine oder andere Begräbnisartikel kosteten im vergangenen Jahr 5,8 Prozent mehr als 2022. Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren zogen um 5,4 Prozent an. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt legten im selben Zeitraum um 5,9 Prozent zu.

Die Branche setzt auch auf Waren aus dem Ausland. 2023 wurden rund 432.000 Särge aus Holz im Wert von 40,8 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Das waren mengenmäßig 6,1 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Acht von zehn der importierten Särge stammten aus Polen. Aus Deutschland exportiert wurden dagegen rund 970 Särge aus Holz im Wert von 105.000 Euro.

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