Deutschlands SUV-Hauptstadt
Wer hier kein großes Auto fährt, fällt auf
28.03.2025 – 10:45 UhrLesedauer: 2 Min.
SUVs sind in Großstädten seltener, als man denkt – aber es gibt Ausnahmen. Besonders in einer Stadt im Ruhrgebiet ist die Dichte hoch. Das zeigt ein neues Ranking.
Überall nur noch SUVs? Das stimmt nicht. In Berlin, Hamburg oder Bremen sind sie seltener als auf dem Land – laut neuen Zahlen des Vergleichsportals Verivox liegt ihr Anteil dort elf Prozent unter dem Durchschnitt. Denn aus Sicht vieler Autofahrer sind ihre Schwächen klar: SUVs sind teuer, unpraktisch und brauchen Platz, den es nicht gibt. Trotzdem gibt es immer mehr SUVs. Aber wo?
Zunächst einmal: Auch aus den Ballungsräumen ist das SUV natürlich nicht verschwunden. In 14 von 79 Großstädten liegt ihr Anteil über dem Durchschnitt. Spitzenreiter: Bottrop mit 26 Prozent mehr SUVs als im Durchschnitt. Auch Ingolstadt (plus 15 Prozent) und München (plus 11 Prozent) lieben große Autos. Aber: Insgesamt bleibt die Großstadt ein Revier für kleinere Autos.
Wolfgang Schütz von Verivox bringt es auf den Punkt: „In Städten tun sich Autofahrer mit einem großen Fahrzeug häufig keinen Gefallen.“ Enge Parklücken, dichter Verkehr, höheres Unfallrisiko – ein SUV macht das Leben nicht leichter. Dafür aber teurer: Im Schnitt kosten sie 43 Prozent mehr als andere Modelle.
Jenseits der Großstädte sind SUVs massenhaft unterwegs. In Suhl (Thüringen) gibt es 67 Prozent mehr Geländewagen als im Bundesdurchschnitt. Auch in Sonneberg und Wunsiedel sind sie weitverbreitet. Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 21 Prozent, gefolgt von Brandenburg und Thüringen mit jeweils 15 Prozent über dem Durchschnitt.
Nicht alle freuen sich über den Trend. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert: „Unsere Städte werden zunehmend von riesigen SUVs geflutet. Sie nehmen wertvollen Platz weg und gefährden andere Verkehrsteilnehmer.“
Vor allem in den Stadtstaaten ist der Widerstand groß. Bremen etwa hat 20 Prozent weniger SUVs als der Bundesdurchschnitt. Denn wer mit einem SUV durch die Stadt fährt, braucht außerdem starke Nerven. Und ein noch stärkeres Portemonnaie.