Ziegert Group

Berliner Immobilienriese ist insolvent

25.03.2025 – 11:18 UhrLesedauer: 2 Min.

Logo der Ziegert Group auf einer Messe (Symbolbild): Über 20.000 Wohnungen hat der Immobilienvermarkter an Privatpersonen verkauft. (Quelle: IMAGO/Alexander Pohl/imago-images-bilder)

Die Berliner Ziegert Group ist insolvent. Grund seien laut dem Immobilienunternehmen die hohen Kosten und die Baukrise.

Die Berliner Ziegert Group hat für mehrere ihrer Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Laut Branchenportal „Konii“ betrifft dies die Ziegert Group Holding GmbH, die Ziegert GmbH sowie die Incept GmbH. Das Amtsgericht Charlottenburg hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet und den Berliner Rechtsanwalt Friedemann Schade zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Der traditionsreiche Projektentwickler und Immobilienvermarkter ist über Jahrzehnte eine feste Größe auf dem Berliner Wohnimmobilienmarkt. Nach Angaben des Unternehmens wurden in den vergangenen 40 Jahren mehr als 20.000 Wohnungen an Privatpersonen verkauft. Der Schwerpunkt liegt auf der Eigentumsbildung in innerstädtischen Lagen.

Als Hauptursache für den Insolvenzantrag nennt die Ziegert Group ein dauerhaft schwieriges Marktumfeld. Steigende Zinsen, hohe Baukosten und eine verhaltene Kauflaune hätten den Druck auf das Geschäftsmodell erheblich erhöht. Zusätzliche Unsicherheit habe sich infolge globaler Krisen entwickelt. Das Unternehmen erklärte, man werde im Gläubigerinteresse eng mit dem Insolvenzverwalter zusammenarbeiten.

Video | Insolvenz: Wann es passiert und was das bedeutet

Quelle: t-online

Rechtsanwalt Friedemann Schade kündigte in der „Bild“-Zeitung an, er werde sich zunächst einen umfassenden Überblick über die Struktur der Gruppe, laufende Projekte und Finanzierungsmodelle verschaffen. Die Unternehmensgruppe werde unter seiner „vermögensrechtlichen Aufsicht“ fortgeführt.

Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sprach von „herausfordernden Zeiten“ für den Wohnungsbau. Man sehe erhebliche Belastungen durch gestiegene Finanzierungskosten, Fachkräftemangel und teure Baumaterialien – insbesondere im Segment bezahlbarer Wohnungen.

Der SPD-Bauexperte Matthias Kollatz äußerte in der „Bild“ die Einschätzung, dass die Ziegert-Gruppe offenbar auf ein „in der gegenwärtigen Situation nicht tragfähiges Geschäftsmodell“ gesetzt habe. Aus seiner Sicht gebe es derzeit schlicht „nicht ausreichend Nachfrage nach Immobilien“.

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