
Senat setzt auf Sicherheit
Kein Geld mehr für Berliner Balkonkraftwerke
16.12.2025 – 17:52 UhrLesedauer: 1 Min.
Der Berliner Senat reagiert auf den jüngsten extremistischen Anschlag mit einem umfassenden Maßnahmenpaket. Bürger und Unternehmen können mit weitreichenden Veränderungen rechnen.
Der Berliner Senat hat einen Maßnahmenplan zur Stärkung des Stromnetzes beschlossen. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) stellte das Konzept am Dienstag vor. Es reagiert auf den extremistischen Brandanschlag im September, der 50.000 Kunden bis zu 60 Stunden ohne Strom ließ.
Giffey betonte: „Wir werden die Stromnetzkapazität in den nächsten zehn Jahren verdoppeln müssen.“ Die Sicherheit stehe dabei im Fokus. Details des Plans bleiben aus Sicherheitsgründen vertraulich.
Ein Kernpunkt ist die unterirdische Verlegung aller Stromleitungen. Dies soll das Netz weniger angreifbar machen. Der Senat plant zudem, notstromfähige Solaranlagen zu fördern. Unternehmen sollen künftig bei Ausfällen eigenen Solarstrom nutzen können.
Berlin stellt für den Solarausbau in den kommenden zwei Jahren jeweils zehn Millionen Euro bereit. Das Förderprogramm Solarplus passt sich ab Januar 2026 an. Es unterscheidet dann zwischen Privathäusern und größeren Objekten.
Die Förderung für Balkonkraftwerke entfällt. Giffey erklärte: „Das Geld, das wir haben, wird eingesetzt für Solaranlagen, die tatsächlich was schaffen.“ Der Fokus liegt auf großen Dachflächen wie bei der Messe Berlin.
Bis November gingen 36.846 Solaranträge mit einem Volumen von 41,6 Millionen Euro ein. Davon sind 28.647 Anträge bewilligt. Der Senat hält am Ziel fest, den Solarstromanteil in Berlin bis 2035 auf 25 Prozent zu steigern.
Die Leistung aller Solaranlagen in Berlin hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt. Sie liegt nun bei 474 Megawatt Peak. Der aktuelle Solarstromanteil beträgt rund 5 Prozent am Gesamtverbrauch.