Weil die Bundesregierung ab 2025 den Kauf von Elektrofahrzeugen nicht mehr bezuschussen will, plant DSW21 wohl, zukünftig wieder Dieselbusse anschaffen. Das berichten die „Ruhrnachrichten“.

Seit Anfang 2024 sind die ersten 30 Elektrobusse in Dortmund im Einsatz. Die Linien 470, 440 und 437 verbinden Stadtteile wie Mengede und Oespel mit Aplerbeck und Sölde. Trotzdem sind noch 155 der insgesamt 185 Busse der DSW21-Flotte Dieselbusse. Das sollte sich eigentlich ändern: Der Plan war, zukünftig keine Dieselbusse mehr zu kaufen und die alten Modelle nach rund zwölf Jahren durch Elektrobusse zu ersetzen. Bis 2035 sollte die Flotte damit größtenteils „sauber“ sein.

Dieser Plan gerät nun ins Wanken, wie die „Ruhrnachrichten“ berichten. Grund dafür sei die Tatsache, dass die Bundesregierung ab 2025 keine Zuschüsse mehr für den Kauf von Elektrofahrzeugen gewährt. Das treffe alle Verkehrsunternehmen hart. „Auf uns kommen enorme Mehrkosten zu“, erklärt DSW21-Sprecher Frank Fligge dem Medium. Ohne die staatliche Förderung sei der Kauf von Elektrofahrzeugen finanziell kaum zu stemmen.

Wie das Blatt berichtet, habe die Anschaffung der ersten 30 Elektrobusse 38 Millionen Euro gekostet, wovon 13,6 Millionen Euro durch Fördergelder gedeckt wurden. Den Rest musste DSW21 selbst tragen. Ein Dieselbus kostet etwa 400.000 Euro, ein Elektrobus hingegen doppelt so viel, rund 800.000 Euro. Zudem müssten wegen der geringeren Reichweite von Elektrofahrzeugen mehr Fahrzeuge angeschafft werden, um dieselbe Leistung zu erbringen.

Ohne Förderung würde der Austausch der 155 Dieselbusse durch Elektrofahrzeuge demnach rund 140 Millionen Euro kosten – fast dreimal so viel wie die Anschaffung von neuen Dieselbussen. „Der Bund gibt uns neue Aufgaben, nimmt aber gleichzeitig die finanziellen Mittel weg“, wird Fligge dazu zitiert.

DSW21 plant laut „RN“ nun, Anpassungen vorzunehmen und in den kommenden Jahren neben E-Bussen wieder Dieselbusse kaufen. Von den jährlich ausgemusterten zwölf Dieselbussen sollen künftig nur acht durch Elektrobusse ersetzt werden, während vier weiterhin Dieselantriebe haben werden.

EU-Vorgaben erlauben bis 2026, dass ein Drittel der neu angeschafften Busse Dieselantriebe haben dürfen. Ab 2035 dürfen dann nur noch emissionsfreie Busse in Betrieb genommen werden.

Theoretisch könnte DSW21 demnach noch bis 2034 den letzten Dieselbus kaufen, der dann weit über 2035 hinaus im Einsatz wäre. Die Umstellung auf eine vollständig emissionsfreie Flotte könnte sich daher bis 2042 oder sogar 2045 verzögern.

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