Ungereimtheiten beim Visum?

Behörde macht Gerichtsakten um Prinz Harry öffentlich

19.03.2025 – 11:56 UhrLesedauer: 2 Min.

Prinz Harry: Eine konservative US-Denkfabrik vermutet, er könne Falschangaben zu Drogenkonsum in seinem Visumsantrag gemacht haben. (Quelle: Darryl Dyck/The Canadian Press/AP/dpa/dpa-bilder)

Im Rechtsstreit um mögliche Unregelmäßigkeiten beim Visumsantrag von Prinz Harry sind am Dienstag Gerichtsakten veröffentlicht worden. Das steht drinnen.

So viel vorab: Den Dokumenten, die am Dienstag an die Öffentlichkeit kamen, war nicht zu entnehmen, ob der 40-jährige Royal bei seinem Visumsantrag falsche Angaben gemacht hatte oder bevorzugt behandelt wurde. Das vermutet die US-Denkfabrik Heritage Foundation, die auf Veröffentlichung seines Antrags geklagt hatte. Ein Richter hatte das abgelehnt unter Verweis auf Harrys Persönlichkeitsrechte.

Die nun veröffentlichten Dokumente sind Auszüge aus dem Gerichtsverfahren. Darin ist etwa zu lesen, wie Behördenmitarbeiter davor warnten, Harry müsse bei Freigabe seines Visumsantrags mit Belästigung rechnen. Ein Großteil des Textes war aber geschwärzt.

Hintergrund für die rechtliche Auseinandersetzung sind Bekenntnisse Harrys aus seiner Autobiografie „Reserve“ über früheren Drogenkonsum. Der jüngere Sohn von König Charles hatte in dem Anfang 2023 veröffentlichten Buch zugegeben, Cannabis, Kokain und halluzinogene Pilze konsumiert zu haben.

Die Heritage Foundation hegt den Verdacht, er könne das bei seinem US-Visumsantrag verschwiegen und damit einen Rechtsbruch begangen haben. Seine Aufenthaltserlaubnis könnte damit ungültig sein, so die Annahme. Sollte er den Drogenkonsum hingegen angegeben haben, wittert die Denkfabrik, die Behörden könnten wegen seines Status als Mitglied der britischen Königsfamilie ein Auge zugedrückt haben – was aus ihrer Sicht ein Skandal wäre.

In seinem Buch hatte Harry offenherzig von früherem Drogenkonsum berichtet. Er schrieb etwa, Kokain habe ihm nichts gebracht. „Marihuana ist anders, das hat mir wirklich geholfen“, so der Royal.

Der Prinz und seine Frau Herzogin Meghan hatten sich Anfang 2020 vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt. Das Verhältnis zum Rest der Royal Family gilt als zerrüttet. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet im US-Bundesstaat Kalifornien.

Aktie.
Die mobile Version verlassen