Für den wankenden FC Bayern geht es im nächsten Duell der Champions League ausgerechnet gegen den „unbesiegbaren“ Gegner. Ein ehemaliger Spieler ordnet ein.

Auf dem Weg ins „Finale dahoam“ steht der FC Bayern im Achtelfinale der Champions League vor einem Gipfeltreffen. Der Gegner heißt Bayer Leverkusen, doch mit dem haben die Bayern in der jüngeren Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht. In sechs Spielen gegen Trainer Xabi Alonso konnten die Münchner kein einziges Mal gewinnen. In der aktuellen Saison gab es zwei Unentschieden in der Bundesliga und eine Niederlage im DFB-Pokal. Steht das Ende aller Titelträume in der „Königsklasse“ bevor?

Der frühere Nationaltorhüter René Adler sieht zumindest einen realistischen Erfolg aufseiten der Leverkusener: „Die Chance war noch nie so groß, die Bayern in ihrem eigenen Wettbewerb zu schlagen“, sagt er im Gespräch mit t-online. Das liege vorwiegend an der Energie des Meisters: „Bayer funktioniert als Kollektiv aktuell mehr.“

Die Bayern und Leverkusen standen sich erst Mitte Februar in der Bundesliga gegenüber. Obwohl die Partie im 0:0-Unentschieden endete, dominierte die Werkself das Spielgeschehen. Die Münchner gaben in der ersten Hälfte nicht einen Torschuss ab. Während Experten die Bayern als „Außenseiter“ betitelten, musste sich auch Kapitän Manuel Neuer nach der Partie eingestehen: „Unsere Idealvorstellung sieht natürlich ganz anders aus. Aber was wir heute nach vorn nicht gebracht haben, haben wir defensiv auf den Platz gebracht.“

Im Achtelfinale wird eine stabile Bayern-Defensive aber allein nicht reichen, ist sich Adler sicher. „Du musst aktiv sein und alles reinwerfen“, fordert der 40-Jährige den deutschen Rekordmeister. „Aktuell geht bei den Bayern nichts so leicht von der Hand, wie noch zu Beginn der Saison. Du musst dir alles erkämpfen.“ Die Zeit, in der die Bayern ein Spiel nach dem anderen ohne Gegentor gewinnen – wie es im Herbst der Fall war –, ist vorbei.

So stolperte der FC Bayern in der Champions League gleich mehrfach. In Birmingham (gegen Aston Villa) und in Rotterdam (gegen Feyenoord) setzte es überraschende Niederlagen. Im Play-off-Rückspiel gegen Celtic Glasgow zitterte sich Bayern in der eigenen Allianz Arena mit dem Ausgleichstreffer erst kurz vor Schluss ins Achtelfinale (1:1).

Nun wartet das deutsche Duell gegen Leverkusen. In der Champions League qualifizierte sich die Werkself souverän mit fünf Siegen aus acht Spielen direkt fürs Achtelfinale, hat einen konditionellen Vorteil.

Dass sich die beiden Teams nun gegenüberstehen, habe Adler bereits kommen sehen, sagte zwar: „Der Respekt auf beiden Seiten ist da“, sein Tipp aber geht klar nach Leverkusen. „Auch das Glück ist mitentscheidend.“

Die Reaktionen der Klubs auf das Los fielen dabei unterschiedlich aus. Bayerns Routinier Thomas Müller witzelte bereits nach der Auslosung: „Leverkusen ist ja ganz klar der Favorit und wir als absolut krasser Außenseiter wollen uns natürlich da beweisen, liebe Experten.“ Bayern-Sportvorstand Max Eberl erinnerte an „spannende Duelle“, mahnte aber auch: „Wie schwer diese Aufgabe wird, haben wir dabei gesehen.“

Leverkusens Sportchef Simon Rolfes sagte zur Auslosung: „Sicher eine Mannschaft, die wir gut kennen.“ Der Gegner selbst kenne Leverkusen ebenso gut. „Das ist ein Achtelfinale auf hohem Niveau.“ Das deutsche Duell startet am 5. März mit dem Hinspiel in München. Die Entscheidung um den Viertelfinal-Einzug fällt dann sechs Tage später in Leverkusen.

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