„Schwertschwanz aus Bayern“
„Unglaubliche“ Entdeckung in Solnhofen
18.11.2024 – 18:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Fund in Bayern verändert den Blick auf Flugsaurier wohl grundlegend. Ein Glücksfall für die Wissenschaft.
Forschende haben in Bayern eine neue Flugsaurierart entdeckt. Das Tier mit dem Fachnamen Skiphosoura bavarica zeichnet sich durch einen großen Kopf, einen langen Hals und einen kurzen, spitzen Schwanz aus. Die Überreste sind nicht nur ungewöhnlich gut erhalten, sondern liefern auch wichtige Erkenntnisse zur Evolution der Flugsaurier.
Skiphosoura bavarica, der „Schwertschwanz aus Bayern“, wurde 2015 in einem Kalksteinbruch nahe Solnhofen gefunden. In dieser Region wurden bereits zuvor bedeutende Flugsaurier-Funde gemacht. Forscher um den Paläontologen David Hone von der Londoner Queen Mary University beschreiben die Entdeckung als besonders wertvoll für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte dieser Tiere. Der „Schwertschwanz aus Bayern“ lebte im späten Jura, vor etwa 150 Millionen Jahren.
Das Besondere an Skiphosoura bavarica ist seine Größe für die Jura-Zeit und die dreidimensionale Erhaltung der Fossilien. Der „Schwertschwanz“ erreichte eine Flügelspannweite von rund 10 Metern. David Hone bezeichnete den Fund als „unglaublich“ und betonte, wie wichtig er für die Erforschung der Lebensweise und Evolution der Flugsaurier sei. Die Entdeckung schließt eine bisher bestehende Lücke im Verständnis dieser Tiergruppe.
Frühere Flugsaurier hatten kurze Köpfe, lange Schwänze und eine lange fünfte Zehe. Spätere Arten hingegen besaßen große Köpfe, kurze Schwänze und eine kurze fünfte Zehe. Mitautor Stefan Selzer erläuterte, dass Skiphosoura Merkmale beider Hauptgruppen aufweist, was neue Einblicke in die allmähliche Veränderung dieser Merkmale ermöglicht.
Mitautor Adam Fitch fügte hinzu, dass Skiphosoura eine wichtige neue Form darstellt, um die evolutionären Beziehungen zwischen den Flugsauriern zu erforschen. Dies hilft auch dabei zu verstehen, wie diese Linie entstanden ist und sich verändert hat.