„Angst um Leib und Leben“
Bayerns Bauernchef Felßner verzichtet auf Ministeramt
25.03.2025 – 16:01 UhrLesedauer: 1 Min.
Söder wollte den Mittelfranken Felßner zum Bundeslandwirtschaftsminister machen. Der macht jetzt einen Rückzieher – wegen heftiger Proteste vor seinem Hof.
Der von der CSU für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers vorgesehene bayerische Bauernpräsident Günther Felßner wird nicht Mitglied der neuen Bundesregierung. Dies erklärte der Mittelfranke am Dienstag in München. Grund für den Verzicht seien Proteste von Aktivisten, die am Montag auf seinen Hof eingedrungen seien.
Aktivisten der Organisation „Animal Rebellion“ sollen nach Felßners Angaben auf dem Dach seines Hofs Bengalos entzündet haben. Seine Frau und ein Mitarbeiter hätten deshalb „Angst um Leib und Leben“ gehabt. „Das macht etwas mit einem, wenn das Zuhause von deiner Frau, deinen drei Kindern und deinem Vater nicht mehr sicher ist“, sagte Felßner.
Berichte über einen möglichen Verlust seines Rückhalts innerhalb der CSU wies er als „Schwachsinn“ zurück. CSU-Chef Markus Söder hatte sich bereits im Bundestagswahlkampf auf Felßner festgelegt und damit übliche Vorgehensweisen ignoriert, bei denen zuerst Inhalte und danach Personalien einer Regierung festgelegt werden.
Felßner steht aufgrund seiner Positionen zur Klimapolitik in der Kritik. Dem Bauernpräsidenten wird vorgeworfen, Pestizide für unbedenklich zu halten und Nutztiere entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse als klimaneutral zu betrachten. Zwei Petitionen gegen seine Benennung zum Minister haben bereits mehrere hunderttausend Unterschriften gesammelt. Felßner lebt in einem Ortsteil von Lauf im Nürnberger Land.