Achtung bei günstigen Weihnachtsgänsen: Viele Importgänse stammen aus dem Vorjahr und werden aktuell zu Tiefstpreisen verkauft. Ist das gefährlich? Und wie erkennt man das Billig-Fleisch?

Mit der Vorweihnachtszeit naht auch die Hochsaison für Gänsebraten. Bis zum Jahresende werden die Deutschen voraussichtlich etwa 18.000 Tonnen Gänsefleisch konsumieren, schätzt der Bundesverband bäuerlicher Gänsehaltung. Doch nur ein kleiner Teil stammt aus Deutschland. Ein Großteil des Fleisches – etwa 15.000 Tonnen – wird aus dem Ausland importiert, vor allem aus Polen und Ungarn. Viele Verbraucher greifen auf das günstigere Importfleisch zurück, ohne zu wissen, dass es oft ein entscheidendes Manko hat.

Lorenz Eskildsen, Vorsitzender des Bundesverbands bäuerlicher Gänsehaltung, sagt: „Ein Drittel der ausländischen Ware stammt aus dem Vorjahr.“ Betriebe in Polen und Ungarn verfügen demnach über große Mengen tiefgefrorenen Gänsefleischs aus der letzten Saison, das 2023 keine Abnehmer fand und jetzt zu Schnäppchenpreisen angeboten wird.

Bis zu 5.000 Tonnen Altware lagern demzufolge auf Großhandelsebene, teilweise zu Kampfpreisen von nur zwei Euro pro Kilo. Zum Vergleich: Deutsche Gänse aus Freilandhaltung kosten aktuell zwischen 18 und 22 Euro pro Kilo – ein Preisunterschied, der leicht zum Griff zur Billigware verleitet.

Verbraucher können im Supermarkt leicht feststellen, ob das Gänsefleisch frisch ist: Ein Blick auf das Datum der Schlachtung auf der Verpackung gibt hier wichtige Hinweise.

Schwieriger wird es jedoch beim Restaurantbesuch, da auf Speisekarten meist weder die Herkunft noch das Schlachtungsdatum des Fleisches angegeben ist. Viele Gänsehalter warnen vor einer „Anonymisierung“ des Produkts in der Gastronomie, da ältere, tiefgekühlte Ware aus dem Ausland oft ohne klare Kennzeichnung serviert wird.

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