Sie treffen sich zum Feiern auf Mallorca, bis ihre Körper den Alkohol nicht mehr vertragen: Als „Suffgeschwader“ trifft sich eine Freundesgruppe zum exzessiven Urlauben inklusive Entzugserscheinungen nach der Heimkehr.

Alkoholverbot am Ballermann, Demonstrationen gegen Massenurlauber – das Partyvolk auf der deutschen Feiermeile von Mallorca wird derzeit mit reichlich Problemen konfrontiert. Marcus Aurelius, dabei handelt es sich um einen eingetragenen Künstlernamen, ist der Chef des sogenannten „Suffgeschwaders“. Dabei handelt es sich um eine Trinkertruppe aus Berlin, die den Ballermann exzessiv feiert. Mehrmals im Jahr fährt die Truppe nach Mallorca. Marcus Aurelius hat t-online.de erzählt, wie ein typischer Tag abläuft und wie teuer so ein Urlaub wird.

t-online.de: Wie sieht der typische Mallorca-Tag beim „Suffgeschwader“ aus?

Marcus Aurelius: Den gibt es nicht. Das hängt immer vom Programm ab. Bei den Openings geht es schon vormittags los. Bei den ’normalen‘ Tagen suchen wir uns die Auftritte unserer Lieblingskünstler am Ballermann raus. Bei schönem Wetter geht es an den Strand oder Pool. Zum Herrentag ist die Strandparty Pflicht. Es richtet sich danach, wer da ist. Sowohl von unserer Gruppe als auch von den Künstlern.

Wie viel trinken Sie pro Tag?

Das ist bei jedem aus unserer Gruppe anders. Ich setze mir mein Tagesbudget. Das liegt – je nach Motivation – zwischen 150 und 300 Euro, die ich vertrinke.

Geht es bei Ihnen schon im Flieger los?

Das Saufen im Flieger war früher einfacher. Heutzutage beschränkt sich das auf ein bis zwei Drinks, wenn der Wagen vorbeikommt. Das läuft sehr gesittet ab. Das Risiko ist einfach zu groß. Die Airlines gehen rigoros dagegen vor und es drohen Flugverbote. Das ist es nicht wert.

Trinken Sie auch im Alltag in Deutschland?

Fast alle aus unserer Gruppe nicht. Höchstens bei Veranstaltungen am Wochenende. Ich trinke daheim fast gar keinen Alkohol.

Haben Sie nach dem Mallorca-Urlaub Entzugserscheinungen?

Das haben viele. Nach zwei, drei Tagen Vollgas kommen Erkältungserscheinungen. Das nennen wir Malleritis. Die Stimme fehlt fast allen. Halsschmerzen, Schüttelfrost oder Durchfall kommen manchmal hinzu. Das passiert schon mal. Führt aber auch dazu, dass wir dann erst mal die Finger vom Alkohol lassen.

Wie sehr schränkt Sie das Alkoholverbot an der Playa de Palma ein?

Eigentlich wenig. Wir trinken – mit Ausnahme der Herrentagsparty – fast nur in den Lokalen. Das Alkoholverbot gilt ja nur im Freien.

Viele Mallorca-Urlauber behaupten, sie würden dann andere Urlaubsregionen wie den Goldstrand vorziehen. Ist das auch für Sie eine Option?

Wir fliegen nach Mallorca, um den Partyschlager zu feiern. In Bulgarien war ich noch nie. Ich habe gehört, dass das ein klein wenig wie Mallorca ist. Da ist mir das Original aber lieber. Für mich ist das keine Option.

Zuletzt gab es eine Demonstration gegen Massentourismus. Fühlen Sie sich dadurch angegriffen?

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich verstehe die Leute, die für faire Mietpreise demonstrieren oder gegen volle Busse. Jedoch hat der Tourismus eine so große Bedeutung für die Insel. Da muss man nur mal zurückschauen, wie es auf Mallorca zur Corona-Zeit aussah. Wie schlecht es den Mallorquinern damals ging. Das sollten sich die Demonstranten ins Gedächtnis rufen. Ich selbst wurde von den Spaniern noch nie angefeindet.

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