
Mehr Balkonkraftwerke
Bürger setzten auf Strom aus eigener Produktion
23.12.2025 – 06:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Hamburgs Bürger setzen verstärkt auf Solarenergie vom Balkon. Ein Förderprogramm läuft seit Herbst.
In Hamburg haben Mieter und Eigentümer 2025 deutlich mehr Balkonkraftwerke installiert als im Vorjahr. Zwischen Jahresbeginn und Anfang Dezember nahmen sie etwa 3.400 neue Stecksolargeräte in Betrieb, wie das Marktstammdatenregister zeigt.
Diese Zahl entspricht einer Zunahme von rund 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt laufen in der Hansestadt laut der Datenbank gegenwärtig annähernd 9.100 Balkonkraftwerke.
Die Hamburger Energiebehörde vermutet mehr installierte Anlagen als im Register ausgewiesen. Auch Bundesnetzagentur und Bundesverband Solarwirtschaft gehen laut eigenen Angaben von höheren Zahlen aus, da eine einmonatige Nachmeldefrist besteht.
Balkonkraftwerke bestehen unter anderem aus Solarmodulen, die Mieter und Eigentümer etwa an Balkonen, auf Terrassen und in Gärten anbringen. Die sogenannten Steckersolargeräte erzeugen aus Sonnenenergie Strom, der in das Wohnungsnetz oder bei Überschuss in das öffentliche Netz fließt. Wer über ein solches Gerät verfügt, muss weniger Strom vom Energieversorger beziehen.
Die von Energiesenatorin Katharina Fegebank (Grüne) geführte Behörde wirbt für die Geräte. „Ein Balkonkraftwerk lohnt sich – finanziell und ökologisch“, heißt es von der Behörde.
Die Kosten eines Gerätesets mit einer Leistung bis 800 Watt belaufen sich auf etwa 300 bis 700 Euro. Ein sogenanntes Steckersolargerät könne je nach Haushalt zehn bis zwanzig Prozent des Strombedarfs decken.
Um die Verbreitung zu fördern, starteten die Energiebehörde und der Caritasverband für das Erzbistum Hamburg bereits im Oktober ein gemeinsames Förderprogramm. Diese Initiative richtet sich speziell an Haushalte mit geringem Einkommen.
Caritas und Behörde übernehmen bis zu 90 Prozent der Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk. Die Förderung können ausschließlich Haushalte mit geringem Einkommen beantragen.