Neuer Girokonto-Vergleich

So finden Sie ab sofort das perfekte Konto


14.01.2025 – 18:00 UhrLesedauer: 3 Min.

Paar sitzt zu Hause am Laptop: Ein neues Online-Portal der Bafin soll künftig den Vergleich von Girokonten erleichtern. (Quelle: markos86)

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Ein Online-Portal soll es Verbrauchern ermöglichen, Girokonten verschiedener Anbieter einfach zu vergleichen. Bisher war dies nicht möglich. Mit wenigen Klicks zum besten Angebot?

Es ist der Dreh- und Angelpunkt für den Alltag: Gehaltseingänge, Überweisungen, Kartenzahlungen oder das Abheben von Bargeld – all das läuft über das Girokonto. Doch bei der Vielzahl an Angeboten, die sich in Preisen, Leistungen und Zusatzoptionen stark unterscheiden, kann der Überblick schnell verloren gehen.

Können Sie sicher sein, dass Ihr aktuelles Konto wirklich das beste Angebot für Sie ist? Eine neue Initiative der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) verspricht nun, den Vergleich deutlich zu erleichtern.

Am Mittwoch startet die Bafin ein bundesweites Online-Portal, das Verbrauchern erstmals ermöglicht, alle Girokontenmodelle in Deutschland neutral und übersichtlich zu vergleichen. Laut der Behörde umfasst die Datenbank rund 6.900 Kontomodelle von über 1.100 Anbietern. Nutzer können Kriterien wie monatliche Kontogebühren, Preise für Debit- und Kreditkarten, Überziehungszinsen und Bargeldverfügbarkeit im Ausland individuell filtern und vergleichen.

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Besonders praktisch: Das Portal bietet auch spezielle Suchoptionen für Basiskonten, die seit 2016 für jeden Verbraucher zugänglich sein müssen, sowie Kontenmodelle für Minderjährige, Studierende, Auszubildende oder Rentner. Mit insgesamt 27 Vergleichskriterien sollen Nutzer eine fundierte Vorauswahl treffen können – und das ohne Werbung oder Produktempfehlungen.

Bislang war es für Verbraucher nahezu unmöglich, einen umfassenden Vergleich aller Girokonten durchzuführen. Zwar gab es zahlreiche private Vergleichsplattformen im Internet, doch diese waren oft unvollständig, durch Werbung beeinflusst oder nur auf bestimmte Banken beschränkt. Nicht selten erhielten Verbraucher Empfehlungen, die nicht unbedingt neutral waren, sondern von Provisionen der Banken abhingen.

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Zusätzlich erschwerten komplexe Gebührenstrukturen und fehlende Transparenz den Vergleich. Begriffe wie „Haben- und Sollzins“ oder „Buchungsposten“ wurden oft nicht ausreichend erklärt, sodass viele Kunden die tatsächlichen Kosten ihres Kontos nicht richtig einschätzen konnten. Hier setzt das neue Portal an: Durch klare Filteroptionen und verständliche Erklärungen wird der Vergleich erstmals für alle zugänglich.

Die Daten für das Vergleichsportal stammen von den Geldinstituten, die im vergangenen Jahr von der Bafin aufgefordert waren, Informationen zu ihren Kontomodellen, Gebühren und Leistungen bereitzustellen. Die Grundlage dafür bildet die EU-Zahlungsdiensterichtlinie, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Bankdienstleistungen sicherstellen soll.

Die von den Banken und Sparkassen übermittelten Daten wurden von der Bafin geprüft, aufbereitet und in die Datenbank des Vergleichsportals integriert. So entstand ein umfassender Überblick über alle relevanten Girokontomodelle. Die Bafin will sicherstellen, dass die Informationen aktuell bleiben, indem die Banken verpflichtet werden, Änderungen regelmäßig zu melden.

Das neue Angebot der Bafin ist ein bedeutender Schritt hin zu mehr Transparenz und Fairness im Finanzsektor. Verbraucher haben nun die Möglichkeit, mit wenigen Klicks ihr Girokonto unkompliziert mit anderen Angeboten zu vergleichen und erhebliche Einsparungen zu erzielen. Gerade in Zeiten steigender Kosten lohnt es sich, bestehende Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln.

Verbraucherschützer begrüßen die Initiative, fordern jedoch, dass Banken auch weiterhin verpflichtet werden, ihre Gebührenstrukturen einfach und verständlich zu gestalten. Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) betont, dass das Portal nur ein erster Schritt sei. Langfristig brauche es weitere Maßnahmen, um Verbraucher umfassend zu schützen.

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