Aktion noch vor März

Schädling befällt Bäume: Rotdornen müssen weichen


22.01.2025 – 18:47 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Prachtkäfer (Symbolbild): Ein ähnliches Exemplar macht den Braunschweiger Bäumen zu schaffen. (Quelle: IMAGO/Joao Burini/imago)

Die nächste Fällaktion steht an: In Braunschweig müssen erneut Bäume weichen. Sie sind von einem Käfer befallen.

Im Braunschweiger Stadtteil Riddagshausen werden schon bald Bäume gefällt. Konkret betrifft das die Rotdornen in der Johanniterstraße, wie die Stadt am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärte. Man sei zu der Maßnahme gezwungen, weil die Bäume von einem für sie schädlichen Käfer befallen sind, heißt es.

Der sogenannte Birnbaumprachtkäfer (Agrilus sinuatus) tritt seit mehr als 15 Jahren in Braunschweig auf, ist zwischen vier und zehn Millimeter groß und weist eine glänzende, kupferrote Farbe auf. Zu seinen wichtigsten Wirtspflanzen gehört der Birnbaum, wobei er als Schwächeopportunist auch geschädigte Wirtspflanzen befällt.

Seine Eier legt der Käfer in die Rindenrisse an der Sonnenseite von Ästen und Stämmen. Sind die etwa 25 Millimeter langen Larven des Baumschädlings geschlüpft, bohren sie sich ins Stammholz.

Dort entwickeln sie sich zwischen Bast und Splint – also der inneren Rinde und dem äußeren Stammholz – binnen kurzer Zeit zum Käfer. Bei ungünstigen Klimaverhältnissen kann die Entwicklung allerdings auch drei Jahre andauern.

Die vollentwickelten Käfer unterbrechen schließlich die Leitungsbahnen der Bäume derartig, dass die Äste vertrocknen und daran hängende Blätter und Früchte vorzeitig abfallen. Nach Angaben der Stadt sterben die Bäume nach dem Befall innerhalb von drei bis vier Jahren ab.

Ein weiteres Problem: Der Birnbaumprachtkäfer kann weder mechanisch noch chemisch bekämpft werden. Da sein Bestand in warmen Jahren zunimmt, lohnt es sich, in Dürreperioden Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Etwa, indem man den Baum gut bewässert. Denn je kräftiger und gesünder der Obstbaum ist, desto unwahrscheinlicher ist ein Befall durch den Schädling. Dieser bevorzugt Bäume, die auf trockenen Böden stehen oder unter Nährstoffmangel leiden.

In Braunschweig seien nach Angaben der Stadt schon in der Vergangenheit besonders die häufig vertretenen Apfelbäume und Rotdornen geschädigt worden und mussten anschließend ersetzt werden. Nun trifft es erneut Rotdornen, die noch vor Beginn der Brut- und Setzzeit am 1. März gefällt werden sollen. Als Ersatz plane man, weißblühende Klimabäume mit kleinen Kronen (Blumeneschen) zu pflanzen.

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