Ganz in der Nähe einer Siedlung

Bär soll Spaziergänger in der Slowakei getötet haben


Aktualisiert am 31.03.2025 – 15:23 UhrLesedauer: 2 Min.

Braunbär in der Slowakei (Archivbild): In dem Land ist eine Diskussion über den Umgang mit den Tieren entbrannt. (Quelle: Milan Kapusta/dpa)

In der Slowakei soll ein Braunbär einen Mann bei einem Waldspaziergang getötet haben – die Behörden rufen nun zu erhöhter Vorsicht auf.

In der Slowakei ist ein Mann bei einem Waldspaziergang vermutlich von einem Braunbären getötet worden. Es wurden schwere Verletzungen festgestellt, die auf einen Bärenangriff hindeuteten, teilte der staatliche Naturschutz SOP der Nachrichtenagentur TASR mit.

Der Tote sei in einem Waldgebiet namens Zapriechody außerhalb der mittelslowakischen Gemeinde Detva gefunden worden, hieß es. Nachdem der Mann am Sonntagabend nicht von seinem Spaziergang zurückgekehrt war, starteten Rettungskräfte zusammen mit Ortsbewohnern eine groß angelegte Suchaktion, berichten lokale Medien. Nur etwa einen Kilometer von bewohntem Gebiet entfernt entdeckten sie seinen leblosen Körper in einem schwer zugänglichen Unterholzbereich.

In Reaktion darauf ordneten die Behörden eine genaue Untersuchung des Unglücksorts durch ein Spezialteam und den Einsatz von Überwachungskameras an. Die Behörden riefen die Bevölkerung dringend zu erhöhter Vorsicht auf. Denn Bärenangriffe sind in der Slowakei kein Einzelfall: Erst letzte Woche griff ein Bär einen Mann und seinen Sohn in der Nähe des beliebten Sutovo-Wasserfalls im Naturschutzgebiet Kleine Fatra an. Der Bär fügte dem Mann tiefe Biss- und Kratzwunden zu, während sein Sohn bei einem Sturz leichte Verletzungen davontrug.

In der Slowakei leben rund 1.200 Bären in freier Wildbahn, die normalerweise den Kontakt zu Menschen meiden. Doch bei unerwarteten Begegnungen oder wenn Muttertiere ihre Jungen bedroht sehen, können sie auch angreifen. In den vergangenen Jahren endeten einzelne Zusammenstöße tödlich.

Bären sind in der Slowakei ganzjährig geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen geschossen werden, wenn eine Gefahr für Menschen besteht. Allerdings hat sich die Regierung in Bratislava angesichts aufgekommenen Drucks von Jägern und Lokalpolitikern im vergangenen Jahr dazu entschieden, bis zu 100 sogenannte Problembären zum Abschuss freizugeben – eine Entscheidung, die politisch stark umstritten ist. Allein im Mai des vergangenen Jahres wurden innerhalb von nur 17 Tagen 16 Bären getötet.

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