In der Automobilbranche kriselt es, das spüren auch die Zulieferer. Die Federnfabrik Erwin Lutz musste nun Insolvenz anmelden.

Der Autozulieferer Federnfabrik Erwin Lutz aus dem baden-württembergischen Eningen unter Achalm bei Reutlingen ist insolvent. Das Unternehmen hat bereits am 9. August seinen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Tübingen eingereicht, wie nun mehrere Medien übereinstimmend berichten. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Reutlinger Rechtsanwalt Jürgen Sulz bestellt.

Erwin Lutz gründete die Federnfabrik im Jahr 1966 in Eningen und spezialisierte sich auf technische Federn und Biegeteile. Das Sortiment umfasst verschiedene Federnarten wie Druckfedern, Zugfedern, Drehfedern, Drahtbiegeteile und spezielle Bauteile wie Blattfedern und Magazinfedern.

Diese werden in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verwendet. In beiden Branchen haben derzeit auch große Konzerne zu kämpfen, was sich auf die Auftragslage bei den Zulieferern auswirkt. „Die Kunden aus der Automobil- und Maschinenbauindustrie riefen aus großen Rahmenverträgen zuletzt wenig ab“, sagte Insolvenzverwalter Sulz dem „Reutlinger Generalanzeiger“.

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten: Noch bevor der Insolvenzantrag gestellt wurde, soll Berichten zufolge ein Stilllegungsbeschluss für die Fabrik getroffen worden sein und alle 20 Mitarbeiter die Kündigung erhalten haben. Bis die Kündigungen wirksam werden, sind die Gehälter nun durch das Insolvenzgeld abgedeckt. „Dieses wurde bereits für die Monate Juli und August 2024 vorfinanziert und an die Mitarbeiter ausbezahlt“, so Sulz.

Das Unternehmen hatte im Jahr 2022 den Familienbesitz verlassen. Bis dahin hatten es die Erben von Gründer Erwin Lutz geführt. Derzeitige Geschäftsführer sind Tobias Ulrich und Tanja Knörzer, wie die Plattform bw24.de berichtet.

Aktie.
Die mobile Version verlassen