Autohersteller gibt Elektro-Strategie für 2027 auf

2027 sollte Schluss mit Verbrennern sein

Alfa Romeo gibt seine reine Elektro-Strategie auf

Alfa Romeos geplanter vollständiger Umstieg auf Elektrofahrzeuge bis 2027 wird verworfen. Stattdessen setzt die Marke nun auf eine andere Strategie.

Alfa Romeo hat seine ursprünglichen Pläne revidiert, auf den wichtigsten Märkten Europa, USA und China bis 2027 vollständig auf Elektroautos umzusteigen. Stattdessen setzt die italienische Marke, die wie Opel, Peugeot oder Jeep zum Stellantis-Konzern gehört, künftig auf eine „Multi-Energy“-Strategie. Diese Entscheidung wurde von Chris Feuell, dem Nordamerika-Chef des Unternehmens, bei „Automotive News“ verkündet. Feuell ist seit Dezember für die italienische Marke in Nordamerika verantwortlich und hat offenbar rasch den Kurswechsel beschlossen.

Unternehmensintern befindet sich Alfa Romeo zusammen mit der Muttergesellschaft Stellantis im Umbruch. Bereits unter dem früheren CEO Carlos Tavares wurde eine neue Führungsstruktur etabliert und das Aus für Verbrennungsmotoren bis 2027 beschlossen. Jedoch trat Tavares Anfang Dezember vorzeitig zurück, sein strenger Elektro-Kurs wird nun überarbeitet.

Feuell äußerte bei einem Treffen mit US-Händlern, dass es zu restriktiv sei, diese dazu zu zwingen, ausschließlich Elektroautos anzubieten. Er betonte die Herausforderungen eines rein elektrischen Portfolios für das US-Händlernetzwerk: „Wir haben 110 Händler […] in unserem US-Netzwerk, und es wäre für sie eine große Herausforderung, mit einem reinen BEV-Portfolio zu überleben“, sagte er laut „Automotive News“. Im Rahmen der neuen Strategie plant Alfa Romeo, in den USA das Angebot an Verbrennern auszubauen.

Der Absatz von Alfa Romeo in den USA war zuletzt rückläufig: Im vergangenen Jahr gingen die Verkäufe um 19 Prozent zurück. Diese Entwicklung setzt sich bereits seit vier Jahren fort. Feuell erklärte zudem, dass noch viele Fahrzeuge aus dem Modelljahrgang 2024 unverkauft seien und durch spezielle Anreize bis Ende des ersten Quartals abgesetzt werden sollen.

In Europa bleibt abzuwarten, ob die US-Strategie auch hier verfolgt wird. Alfa Romeo hat bislang keine konkreten Aussagen dazu gemacht. Jedoch wird bereits das kleine SUV Junior nicht nur als E-Version, sondern auch als Hybrid angeboten.

Die Entscheidung von Alfa Romeo folgt einem Trend innerhalb der Autoindustrie, bei dem mehrere Hersteller ihre ursprünglich ambitionierten Elektro-Ziele überdenken und flexibilisieren.