Mehr als 150 Mitarbeiter betroffen

Autohausgruppe Staffel meldet Insolvenz an


09.11.2024 – 17:48 UhrLesedauer: 2 Min.

Opel Corsa: Staffel betreibt auch Häuser für Opel. (Quelle: IMAGO / Martin Vogt)

Seit mehr als 30 Jahren betreibt Staffel mehrere Autohäuser. Nun steht die Gruppe vor der Insolvenz.

Die „Autohaus Staffel“-Gruppe mit Sitz im thüringischen Hildburghausen hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Meiningen hat am 28. Oktober die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Unternehmen angeordnet und die Kanzleien Pluta Rechtsanwalts GmbH sowie FRH Rechtsanwälte als Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Unternehmensgruppe umfasst fünf Gesellschaften, die an sieben Standorten in Thüringen und Bayern vertreten sind. An den Standorten Hildburghausen, Schleusingen, Sonneberg, Suhl, Coburg und Kronach verkauft die Autohaus-Kette Fahrzeuge der Marken Opel, Ford und Mitsubishi. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 165 Mitarbeiter, deren Gehälter bis Dezember über das Insolvenzgeld gesichert sind.

Die Gruppe befindet sich nach Angaben von Geschäftsführer Manfred Staffel erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 1990 in einer derart schwierigen finanziellen Lage. Staffel erklärte, man hoffe auf eine Lösung zusammen mit den Insolvenzverwaltern, um die Gruppe zu retten. Es handelt sich bei Staffel um ein Familienunternehmen, das sich seit Beginn auf den Verkauf und Service von Neu- und Gebrauchtwagen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist besonders in Südthüringen präsent und seit Jahrzehnten fest in der Region verwurzelt.

Zu den Ursachen der Insolvenz zählen Liquiditätsprobleme, die auf einen spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Neu- und Gebrauchtwagen zurückzuführen sind. Dies sei ein Effekt der allgemein angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland, die sich in einer Kaufzurückhaltung widerspiegele, berichten die Insolvenzverwalter. Darüber hinaus leidet die Automobilbranche unter schwierigen Rahmenbedingungen, die die Lage zusätzlich erschweren. Staffel betont, dass die kontinuierliche Expansion in den letzten Jahren, in deren Verlauf neue Standorte eröffnet wurden, ebenfalls zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich gebracht habe.

Die vorläufigen Insolvenzverwalter Pluta und FRH arbeiten nach eigenen Angaben intensiv an verschiedenen Sanierungsszenarien. Das Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb in allen Autohäusern fortzuführen und langfristige Lösungen zu finden. Anwalt Sebastian Laboga von Pluta erklärte, man habe sich in kurzer Zeit einen Überblick verschafft und Gespräche mit relevanten Geschäftspartnern aufgenommen. Dirk Götze von FRH ergänzte, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten erfolge und in den kommenden Wochen alle Sanierungsoptionen geprüft würden. Diese umfassen sowohl eine Gesamtlösung für die gesamte Gruppe als auch mögliche Einzellösungen für die verschiedenen Standorte.

Den Informationen zufolge, welche die Kanzleien im Rahmen der Insolvenz veröffentlichten, wurden bereits spezifische Verantwortlichkeiten für die einzelnen Standorte festgelegt. Laboga ist als vorläufiger Insolvenzverwalter für die Hauptgesellschaft Autohaus M. Staffel GmbH mit über 80 Mitarbeitern in Hildburghausen zuständig. Die Filiale der Autohaus Galant GmbH in Schleusingen wird von Pluta-Anwältin Susanne Hesse verwaltet, dort arbeiten vier Mitarbeiter. In Coburg, Kronach und Suhl übernimmt Götze die vorläufige Insolvenzverwaltung; diese drei Standorte beschäftigen rund 80 Personen.

Trotz der angespannten finanziellen Lage läuft der Betrieb derzeit an allen sieben Standorten weiter. Die Geschäftsführung hofft auf eine erfolgreiche Sanierung. Ob eine langfristige Lösung für die Gesamtgruppe gefunden wird oder einzelne Standorte separat verkauft werden, bleibt jedoch unklar. Die nächste Phase wird nun von der genauen Analyse der Sanierungsmöglichkeiten und den laufenden Verhandlungen mit Lieferanten, Autoherstellern und Banken abhängen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen