Sie sind geräumig und bieten viel Platz für Kinder, Hunde und Gepäck. Doch beim TÜV fallen manche Familienkutschen mit enormen Mängeln auf.
Das Wichtigste im Überblick
Sie müssen einiges einstecken: Große Autos mit viel Platz sind heiß begehrt bei Familien mit Kindern oder bei Menschen, die im Alltag viele Dinge transportieren müssen. Beständigkeit ist dabei ein wichtiges Thema, damit im täglichen Einsatz keine unnötigen Zusatzkosten entstehen.
Bei manchen Autos hinterlässt die Zeit jedoch ihre Spuren, sodass sie häufiger bei der Hauptuntersuchung durchfallen als andere Modelle. Das kann daran liegen, dass Familienautos und Lastesel häufig viele Kilometer abspulen und durch das Gewicht sowie die täglichen Belastungen deutlich stärker leiden als andere Autos. Oder es liegt einfach an einer schlechten Qualität.
Der TÜV-Report des Magazins “Auto Bild” wertete die Daten von mehr als 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen in Deutschland aus. Der Blick auf typische Familienautos wie Vans hat offenbart, welche Fahrzeuge älterer Baujahre besonders anfällig sind. Es sind genau die älteren Autos, die gebraucht für kleinere Budgets attraktiv sind.
Bei der Platzierung gilt die sogenannte Mängelquote: Je höher die Zahl, desto mehr Autos einer Altersklasse fallen im ersten Versuch durch die Hauptuntersuchung (HU). Der Durchschnitt bei den 10- bis 11-jährigen Familienautos liegt bei 24,4 Prozent, bei den 8- bis 9-jährigen bei 19 Prozent.
Diese Autos liegen unter dem Durchschnitt:
VW Sharan (2010 bis 2022)
Schon als Achtjähriger weist VWs Van (gebaut ab 2010) eine Mängelquote von 24,1 Prozent auf, bei älteren Modellen sind es sogar 26,6 Prozent. Probleme gibt es mit der Achskonstruktion aufgrund des hohen Gewichts, mit gebrochenen Federn oder kaputten Dämpfern (mehr lesen Sie hier). Das Gleiche gilt für den baugleichen Konzernbruder Seat Alhambra.
Ford Galaxy (2006 bis 2014)
26,6 (8 bis 9 Jahre) beziehungsweise 31,4 Prozent (10 bis 11 Jahre) Mängelquote: Auch der Familienvan von Ford kämpft mit Altersschwäche. Grund sind unter anderem die hohen Laufleistungen, sodass Lenkung, Achsaufhängungen oder die Auspuffanlage gern einmal Ärger machen. Auch Ölverlust ist ein Thema.
Dacia Logan MCV (2005 bis 2013)
Günstiger Preis, viele Sitzplätze: Der Dacia Logan MCV bietet viel Platz für kleines Geld und ist gebraucht schon ab 1.000 Euro zu haben (hier die zweite Generation im Check). Doch es drohen hohe Folgekosten: Weil der Rotstift bei dem Kombi hart regiert hat, zudem einige Logan-Besitzer das Auto viel nutzen und wenig in die Pflege investieren, fallen schon bei den Acht- bis Neunjährigen gut ein Drittel aller Autos (32,9 Prozent) durch. Bei den Zehn- bis Elfjährigen liegt die Mängelquote sogar bei 35,6 Prozent.
Gründe sind unter anderem Probleme bei den Bremsscheiben, der Auspuffanlage oder der Lenkung.